März 2021

Nach dreieinhalb Jahren Arbeit fasst das Reformprojekt "Synodaler Weg" wesentliche Beschlüsse für die katholischen Kirche in Deutschland. Es sind so etwas wie halbe Erfolge, meint zeitzeichen-Redakteur Philipp Gessler. Doch die Machtfrage bleibt erst einmal unbeantwortet.

Die Spielarten der heute lautstark vertretenen Identitätspolitik sind mit einer inneren Aporie behaftet, weil ihre Vertreter meinen, solidarisch mit spezifischen Interessen bestimmter Gruppen sein zu müssen. Sie sollten aber vielmehr darauf achten, dass alle Gruppen die gleichen Bürger- und Menschenrechte haben, meint der Zürcher Theologe und Ethiker Johannes Fischer.

Anlässlich der staatlichen Empfehlung zum Verzicht auf Präsenzgottesdienste zu Ostern von vor einer Woche, die nun wieder vom Tisch ist, tritt der Theologe und Autor Andreas Malessa dafür ein, dass die Kirchen in Sachen Gottesdienst trotz Corona weiterhin verantwortlich Präsenz anbieten sollten, statt vorauseilend verzagt sein.

Am Karfreitag kommt das ökumenische Projekt „Klagezeit Leipzig“ zu einem vorläufigen Abschluss, das viel Aufmerksamkeit in den Medien bekommen hat. Was steckt dahinter? Und was könnte Kirche in Zeiten der Pandemie daraus lernen? Darüber sprach „zeitzeichen“-Redakteur Stephan Kosch mit zwei Beteiligten.

Schon vor Corona fristeten die Gefängnisse ein Dasein im Halbschatten gesellschaftlicher Aufmerksamkeit. Die Pandemie hat das nicht geändert. Und in den Knästen geht es nun noch mehr um Sicherheit und Ordnung statt um Resozialisierung. Doch was hat der Holzhase auf der Fensterbank damit zu tun?

Etwa jede(r) fünfte Deutsche musiziert in der Freizeit. Gut so. Allerdings: Gut gebildete Menschen mit höherem Einkommen musizieren etwa doppelt so oft wie Menschen aus dem Milieu, das man gemeinhin Unter- oder Mittelschicht nennt. Muss man sich das Musizieren also leisten können?

Die katholische Kirche in Deutschland scheint in ihren Grundfesten zu wanken: Massenaustritte und Konflikte zwischen dem leitenden Klerus und dem engagierten Kirchenvolk en masse. Wie soll es weiter gehen? Und was könnte konkret geschehen? Eine Perspektive von Andreas Krebs, Direktor des Alt-Katholischen Seminars der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn.

Angesichts der schrecklichen Verfolgung, die Juden in Deutschland erlitten haben, blicken viele mit gemischten Gefühlen auf das Festjahr „1700 Jahre Judentum in Deutschland“. Doch gerade angesichts dieser Geschichte gelte es, Kontinuitäten zu erkennen, sie wiederherzustellen und zu pflegen, meint unser Online-Kolumnist Christoph Markschies.

Ein heute vorgestelltes Gutachten zu sexualisierter Gewalt im Erzbistum Köln zwischen 1975 und 2018 kann als große Entlastung des dortigen Erzbischofs Kardinal Rainer Maria Woelki gelesen werden. Sein verstorbener Vorgänger Joachim Meisner aber wird stark belastet – ebenso wie zwei enge Mitarbeiter: Weihbischof Dominikus Schwaderlapp und der Leiter des Kölner Kirchengerichts, Günter Assenmacher, wurden vorläufig von Woelki entlassen. Auch der Hamburger Erzbischof Stefan Heße wird massiv beschuldigt.

Willkommen in der polykulturellen Ära! Es gibt keine Mehrheit mehr, sondern nur noch Minderheiten. Wenn wir das akzeptierten, führe die Debatte um „Identitätspolitik“ nicht zur Spaltung, sondern zu einer inklusiven Gesellschaft, meint der Kommunikationsexperte Wolfgang Lünenbürger-Reidenbach.

Warum soll jemand beweisen müssen, dass sier im falschen Körper lebt? Grüne und FDP haben einen Gesetzesentwurf verfasst, der davon ausgeht, dass Transgeschlechtlichkeit nicht diagnostizierbar ist. Klingt vernünftig, beim Wetter machen wir es doch auch schon lange so...

Der "kleine Prophet" verkündet niemals Unheil, sondern weckt die Vorfreude auf ein süßes Ende. Schade, dass er ein wenig in Vergessenheit geriet. Zeit für eine Erinnerung, meint unser Online-Kolumnist Klaas Huizing.

Die Vorwürfe wiegen schwer. Mangel an grundlegender Information und Beteiligung, an technischer Ausstattung und an wertschätzenden Aufwandsentschädigungen werfen drei der insgesamt zehn Mitglieder des EKD-Betroffenenbeirates zum Thema „Sexualisierter Gewalt“ der Evangelischen Kirche in Deutschland vor. Ein halbes Jahr nach der Gründung des Betroffenenbeirates zogen sie in einer Online-Pressekonferenz eine erste Bilanz.

Wir haben unsere Website technisch ergänzt und bieten sie ab sofort auch als sogenannte Progressive Web App (PWA) an. Das ist eine mobile Website, die sich beim Gebrauch wie eine App anfühlt und mehr kann, als unsere bisherige App im Apple- und im Google-Play-Store. Was genau und wie sie sie installieren, erfahren Sie in diesem Text.

Seit fast vier Jahrzehnten müssen die Schweizer Kirchen sich zu der Tatsache positionieren, dass Menschen sich von einer dafür spezialisierten Organisation in den selbst gewählten Tod begleiten lassen können. Matthias Zeindler, Titularprofessor für Dogmatik am Institut für Systematische Theologie in Bern, beschreibt die Debattenlage.

Einfach „gegen rechts“ zu sein ist in evangelisch engagierten Kreisen weitverbreitet. Es lohnt aber durchaus, sich auch konkret inhaltlich mit „rechts“ angesiedelten Strömungen auseinanderzusetzen. Schon allein, um in notwendigen Diskussionen inhaltlich besser gewappnet zu sein, meint der EKD-Kulturbeauftragte Johann Hinrich Claussen und verweist auf die neue Folge seines Podcasts zu diesem Thema.

Nicht alle kulturell-politisch Rechten sind gleich Neonazis oder geben sich so. Es gibt auch Kreise der „Neuen Rechten“, die sich mit den Mitteln der Camouflage und auf dem Boden gesellschaftlich überwundener Gestrigkeit um Einfluss im öffentlichen Diskurs bemühen – auch im Bereich der evangelischen Kirche.

Im Januar schrieb der Theologe und Philosoph Ingolf Dalferth für zeitzeichen über seine Erfahrungen mit der in seinen Augen verhängnisvollen Ideologie der Identitätspolitik, die sich an den Universitäten der USA breitgemacht habe. Ihm widerspricht nun der Theologe und WDR-Journalist Arnd Henze.

Ein Gemüsegärtner in Mecklenburg-Vorpommern findet neue Wege, seine Überschüsse zu vermarkten, und krempelt ganz nebenbei die Essgewohnheiten seiner Kunden um.

Der hessen-nassauische Kirchenpräsident Volker Jung und der Diakoniepräsident Ulrich Lilie streiten über den assistierten Suizid in evangelischen Einrichtungen.

Wie sehen evangelische Seelsorger und Seelsorgerinnen die derzeitige Debatte um die Sterbehilfe? Wir haben drei von ihnen befragt.

Die doppelte und dabei gleichberechtigte Sicht auf den Lebensschutz und die Selbstbestimmung ist das Koordinatensystem, das die evangelische Kirche und die Diakonie bei der Frage des assistierten Suizids leiten muss.

Es ist Zeit, miteinander zu reden. Denn seit einem Jahr gehen wir beide anders miteinander um, Du und ich, Dein Körper. Wie lange soll das noch so gehen?