Der Theologe Dietrich Bonhoeffer ist 80 Jahre nach seiner Ermordung durch die Nazis immer noch für viele Menschen ein Vorbild. Seine Theologie und sein Leben im Widerstand gegen die Diktatur faszinieren nach wie vor. Aber ist Bonhoeffers Theologie nicht viel sperriger und komplexer, als es vielen erscheint, die ihn für ihre Zwecke einspannen? Und ist es nicht Zeit für eine neue Sicht auf diesen schillernden Märtyrer des deutschen Protestantismus?
Unser Online-Kolumnist Klaas Huizing tritt in den Dialog mit dem Philosophen Slavoj Žižek, der sich als Fan des Reformators Calvin geoutet hat. Gut so, meint Huizing, aber leider hat Žižek ihn nicht verstanden.
Nach Albrecht Grözinger und Florian Höhne äußert sich auch Gottfried Brezger, der Vorsitzende der Erinnerungs- und Begegnungsstätte Bonhoeffer-Haus in Berlin, zu dem Beitrag „Aus der Sackgasse“ von Günter Thomas. Brezger schreibt, dass die Ausführungen von Thomas „keine geeignete Grundlage für seine zeitgenössische Kritik an Repräsentanten protestantischen Denkens und Handelns“ bieten.
Gestern veröffentlichten wir einen Beitrag Albrecht Grözingers, der sich kritisch mit dem Text von Günter Thomas im April-Schwerpunkt der zeitzeichen zu Dietrich Bonhoeffer auseinandersetzte. Heute führt Florian Höhne diese kritische Lektüre von Günter Thomas fort. Der Theologe aus Erlangen widerspricht in seinem Artikel vehement der These, dass die Kirche infolge von Bonhoeffers Spättheologie in einer Sackgasse stecke und warnt vor einer falschen negativen Sakralisierung Bonhoeffers.
Den verstorbenen Papst Franziskus kennen hier viele persönlich. Als Erzbischof von Buenos Aires war Jorge Mario Bergoglio immer wieder mit dem Bus nach „Villa 21-24“ gekommen. Es ist eines der bekanntesten Armenviertel im Süden der argentinischen Hauptstadt. Trauer mischt sich hier mit dem Stolz, Papst Franziskus gut gekannt zu haben.
Im April-zeitzeichen gab es einen Schwerpunkt zu Dietrich Bonhoeffer, der vor 80 Jahren von den Nazis ermordet wurde. Der dort vom Bochumer Theologen Günter Thomas verfasste Beitrag („Aus der Sackgasse“) über die späte Theologie Bonhoeffers regte wiederum den Basler Praktischen Theologen und Professor em. Albrecht Grözinger zu einer Antwort an.
Es ist ihm nicht alles gelungen, aber Jorge Mario Bergoglio hat als Papst Franziskus die römisch-katholische Weltkirche doch erneuert: Der reaktionäre Ballast seiner Vorgänger wurde über Bord geworfen. Der Kirche Roms hat Franziskus Chancen und Möglichkeiten für die Zukunft eröffnet. Das ist nicht wenig und wird bleiben.
Die Neurechten sprechen nicht offen gegen Frauen und ihre Forderungen, diese sind zu berechtigt und akzeptiert. Es widerspräche auch ihrer patriarchalen Ehre zu sehr. Der Fremde eignet sich hier besser als Gegner.
Der Kunstpalast in Düsseldorf widmet sich in seiner aktuellen Ausstellung „Mama – von Maria bis Merkel“ grundverschiedenen Mutterbildern. Dabei gelingt den Kuratorinnen etwas Wunderbares: Sie kommen ohne Urteil aus. Die Journalistin Theresa Demski hat die Ausstellung gesehen.
Seit langem sind die meisten evangelischen Pfarrerinnen und Pfarrer als Beamte im Dienst. Doch dieses Privileg steht in Frage. So will die rheinische Landeskirche künftig Pfarrpersonen nur als Angestellte beschäftigen. Ist das der richtige Weg?
Im Vietnamkrieg haben die USA und ihre Verbündeten Millionen Liter hochgiftiger Substanzen über dem Land versprüht, darunter das dioxinhaltige Entlaubungsmittel Agent Orange. 50 Jahre nach Kriegsende kommen deshalb noch immer Kinder mit schwersten Behinderungen zur Welt.
Im dritten Teil unserer Serie zu Themen des diesjährigen Kirchbautages im September in Berlin besucht Andreas Hillger die Stadtpfarrkirche im brandenburgischen Müncheberg als Beispiel gemeinschaftlicher Nutzung.
Wer AfD wählt, ist auch ein Mensch und sehnt sich eigentlich nach Zuwendung. Und Christenmenschen sollten darauf empathisch reagieren. Echt jetzt? Ja! Na ja...
Bald öffnet der 39. Deutsche Evangelische Kirchentag in Hannover seine Pforten. Motto: mutig – stark – beherzt. Diesen Dreiklang hat der Knabenchor Hannover bereits verinnerlicht und kürzlich zwei wunderbare Generalprobenkonzerte für seinen Auftritt beim großen Glaubensfestival an der Leine hingelegt.
Der Theologe Florian Höhne hat über den wichtigen Begriff der Verantwortung gearbeitet. Bisher gab es kaum zusammenfassende Literatur dazu. Diese Lücke hat er nun geschlossen.
Der neue Bonhoeffer-Film hat in Deutschland heftige Debatten über historische Stimmigkeiten im Film ausgelöst. Mehr Kritik hätte auch verdient, dass Bonhoeffer ganz ohne seine Verlobte Maria gezeigt wird.
Das theologische Nachdenken Bonhoeffers kann uns in unserer Arbeit inspirieren und orientieren – auch für inhaltliche Weichenstellungen in der Diakonie.
Foto: KI-generiert mit Hilfe von Adobe Firefly – verbum.berlin
Der Theologe Dietrich Bonhoeffer gilt vielen als Glaubensvorbild, moralische Autorität und großer Impulsgeber für die Theologie. In diesen drei Rollen ist der Widerstandskämpfer gegen die NS-Diktatur auch heute noch präsent.
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Ein wesentlicher Teil des Erfolgs von Dietrich Bonhoeffers Spättheologie gründet sich darin, dass sie dem Protestantismus half, den machtvollen Säkularisierungsschub ab den 1960er-Jahren zu verarbeiten. Doch dieser Triumphzug endete in einer Sackgasse.
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Indem Dietrich Bonhoeffer für die Mitverschworenen im Kampf gegen die Nazis nach der theologischen Begründung ihres Tuns fragte, wurde es ihnen möglich, mit gutem Gewissen ihre ganze Kraft gegen Hitler einzusetzen.
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Dietrich Bonhoeffers Vermächtnis entzieht sich jeder Vereinnahmung. Er fordert dazu auf, stets in der Verantwortung vor Christus zu entscheiden, was notwendig ist.
Wenn man inmitten dieser mühseligen Wirklichkeit auch noch einen elfteiligen Schlüsselbund verliert, droht es echt peinlich zu werden. Dann tanzen Larmoyanz und Angst einen Pas de deux - bis das Telefon klingelt.