Das erste Konzil der gesamten Christenheit in Nizäa tagte vor 1700 Jahren. Die Bischofsversammlung im heutigen Anatolien fasste in einem kaiserlichen Palast Beschlüsse und formulierte Bekenntnisworte, die noch im 21. Jahrhundert für den christlichen Glauben von großer Bedeutung sind. Zugleich ist dieses Konzil der Spätantike so etwas wie der Grundstein der Ökumene. Aber was wissen wir heute mit Sicherheit über das damalige Geschehen? Und hat uns das Konzil vor rund sechzig Generationen wirklich noch etwas zu sagen?
Seit einigen Tagen können Melodien beim Wettbewerb um den Paul-Gerhardt-Preis eingereicht werden, bei dem neue Weisen zu den Texten des berühmten Lieddichters („Geh aus, mein Herz“) gesucht werden. Konrad Klek ist Universitätsmusikdirektor in Erlangen und seit 2015 Präsident der Paul-Gerhardt-Gesellschaft, die den Wettbewerb konzipiert hat. Über Sinn und Zweck dieser besonderen Competition hat zeitzeichen-Chefredakteur Reinhard Mawick mit Konrad Klek gesprochen, der Vorsitzender der Jury ist.
Auf dem Kirchentag in Hannover wurden jüngst Layout und Logo des neuen Evangelischen Gesangbuchs vorgestellt, das in diesem Jahr in einigen Modellregionen in seine Erprobungsphase tritt und in drei Jahren das traditionelle „EG“ vom Beginn der 1990-er Jahre ablösen soll (vergleiche zz 2/2024). Der Nürnberger Theologe Ralf Frisch lässt sich von den neuen Formen zu einer (nicht?) ganz ernstgemeinten gedanklich-theologischen Reise anregen …
Auf dem Petersplatz, auf dem Kirchentag, in Istanbul: In der Kirche kann man in allen Konfessionen und in sehr verschiedenen Formen die Angst verlernen in einer sehr beängstigenden Welt. Das hat unser Online-Kolumnist Christoph Markschies am eigenen Leibe erfahren können - zuletzt am gestrigen Abend.
Der neue Papst Leo XIV. steht in der Tradition von Papst Franziskus. Wahrscheinlich wird er aber kein so radikaler Reformer werden, wie es sein Vorgänger zumindest am Anfang seines Pontifikats war. Vielmehr ist eher ein vorsichtiges Agieren und ein weniger impulsives Regieren von ihm zu erwarten, meint zeitzeichen-Redakteur Philipp Gessler.
Eigentlich ist das Sprechen, spätestens seit Sigmund Freud bekannt als ein heilsames Verfahren. Warum fällt es Betroffenen von sexualisierter Gewalt so schwer, in Worte zu fassen, was ihnen angetan wurde? Eindrücke von der Podienreihe „Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt“ auf dem Kirchentag in Hannover von zeitzeichen-Redakteurin Kathrin Jütte.
Den Rummel um die anstehende Wahl eines neuen Papstes sieht unsere Online-Kolumnistin Antje Schrupp mit gemischten Gefühlen. Denn egal ob ein liberaler oder konservativer ins Amt kommt: Das Papsttum ist für sie Patriachat in Reinform. Und dieses Modell ist weltweit im Aufschwung.
Politisch konservative Mitglieder der evangelischen Kirche finden sich in den rot-grün gefärbten Positionen und Äußerungen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) immer weniger wieder. Das führt zu einer Entfremdung, die gefährlich werden kann, nicht nur für die Kirche, sondern auch für die Demokratie. Wie kann diese Entwicklung gestoppt werden? Die zeitzeichen-Redaktion hat nachgefragt.
In einer fortgeschrittenen Mediengesellschaft und einer politischen Öffentlichkeit, die zunehmend von extremistischen Kräften geprägt ist, können Christen und Kirchen geistige Ressourcen anbieten, die die Demokratie braucht. Michael Strauß erläutert, warum.
Im Jahr 1975 erschien die erste ausführliche Schrift der EKD zum Verhältnis von Kirche und Judentum, der zwei weitere folgten. Die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs würdigt die Schriften, in deren Folge viele neue Wege zwischen den beiden Schwesterreligionen gegangen wurden.
Nahe des urgeschichtlich bedeutsamen Neandertals arbeitet die Kirchengemeinde Haan an ihrer Zukunft. Sie beschäftigt als Erste in der rheinischen Landeskirche eine Gemeindemanagerin, die auf Augenhöhe mit den Pfarrpersonen arbeitet. Sarah Weidner, heißt die Pionierin.
Was ist die Kirche? Zurzeit ist sie in Deutschland in großen Umbrüchen. Ihre künftige Gestalt ist noch nicht abzusehen. Können für unsere Sicht auf die Kirche die alten Glaubensbekenntnisse bedeutsam sein? Ich meine, sie bleiben relevant.
Die Rolle von Frauen in der Kirchengeschichte wird bisher viel zu wenig berücksichtigt. Auch deswegen promoviert Alicia Mielke, 26, über Klara Hunsche – eine Theologin und Religionspädagogin, die in der Bekennenden Kirche in der Nazizeit eine wichtige Rolle spielte.
Die EKD hat ein Papier zum Umgang mit Menschen veröffentlicht, die rechtpopulistischen Thesen anhängen. Die Lektüre zeigt: Die EKD hat sich vermutlich genauso von ihrer Basis entfremdet wie die Demokraten in Deutschland und anderswo auf der Welt.
Hanns Dieter Hüsch war nicht nur ein ganz besonders großer Kleinkünstler, Kabarettist und Schriftsteller, sondern auch ein ernsthafter evangelischer Christ. Okko Herlyn erinnert an den Mann aus Moers am Niederrhein, der in diesem Jahr einhundert Jahre alt geworden wäre.
Wie können wir den Anbau von Obst gegen zunehmende extreme Wetterlagen wie Dürre, Hitze oder heftige Regenfälle schützen? Ein Weg kann über die Erweiterung des genetischen Pools gehen. Doch dafür muss die Vielfalt der Kulturpflanzen gerettet werden. Martin Egbert und Klaus Sieg haben Menschen getroffen, die sich darum kümmern.
Warum Friedrich der Weise Martin Luther nicht fallenließ, sondern ihn mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung in der Reichspolitik und seiner Autorität als Kurfürst unterstützte, gehört zu den Rätseln der Reformationsgeschichte. Armin Kohnle zeichnet zum 500. Todestag das Bild eines Mannes, der Luther gegen Kaiser und Papst beschützte.
Im letzten Teil unserer Serie zu Themen des diesjährigen Kirchbautages im September in Berlin beschreibt Andreas Hillger die Kirchenlandschaft in Mühlhausen. In der thüringischen Stadt dienen schon lange viele Kirchen säkularen Zwecken.
Alle Jahre wieder … kommt nicht nur das Christuskind, sondern kommen auch die jährlichen Kirchenaustrittszahlen – gottlob nicht zu Weihnachten, denn sie sind kein Grund zur Freude. Was also tun?
Auf den ersten Blick war die erste Bischofssynode der gesamten Kirche vor 1 700 Jahren ein großer Erfolg: Die erstrebte Einheit der Kirche schien wiederhergestellt. Und man hatte sich auf ein gemeinsames Glaubensbekenntnis geeinigt. Doch ein genauer Blick auf das dramatische Geschehen relativiert den Erfolg, erklärt Christoph Markschies.
Der Streit der ersten Jahrhunderte über die rechte Verhältnisbestimmung von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist treibt nur wenige Menschen derzeit um – selbst in kirchlichen Insiderkreisen. Dabei kann das Verständnis Gottes als eines dreieinigen noch wertvoll und hilfreich sein, glaubt Ulrich H. J. Körtner.
Die Einheit der Kirchen ist bis heute das wesentliche Ziel der ökumenischen Bewegung. In diesem Sinne hat das Konzil von Nizäa 325 nach Christus eine Vorbildfunktion; nicht als ein Format und auch nicht in seinen Formalia. Aber dafür, dass das Ringen um Einheit als Zeichen nach außen für die Kirche wesentlich ist.
Ein Bekenntnis für die Ökumene, für die Kirchenmusik, oder doch nur noch fürs Museum? Drei persönliche Texte über eine lange vergangene Kirchenversammlung
Gespräch mit Anne Burghardt, Generalsekretärin des Lutherischen Weltbundes, über die Prägekraft des Konzils von Nizäa für die Ökumene, einen Ostertermin für alle und „hermeneutische Linsen“
Von Elisabeth Cruciger (1505–1535) wird berichtet, sie habe geträumt, sie hätte in der Kirche in Wittenberg gepredigt. Ihr Traum ging in Erfüllung, wenn auch anders als gedacht.
Köhlmeier erzählt ökonomisch und einigermaßen schnörkellos; plastisch entwirft er die alte hessische Universitäts- und Studentenstadt Marburg als Mikrokosmos.
Das Herz des Buches schlägt nicht in der beeindruckenden Materialsammlung und im Nachvollzug von Debatten der vergangenen Jahre: All das dient dem Ziel, Christ:innen und Kirchen heute zu befähigen, erfolgreich für Demokratie und Menschenwürde und gegen Rechtsradikalismus einzutreten.
Über den Bauernkrieg kann man derzeit viel lesen. Eine umfangreiche monografische Neuerscheinung stammt von Thomas Kaufmann, einem der profiliertesten Reformationshistoriker Deutschlands.