September 2021

Gottesdienst
Foto: epd

Gottesdienstliches Leben während der Pandemie

Eine interessante Untersuchung ist erschienen: Die evangelische Arbeitsstelle MIDI befragte Gemeinden im März 2020 und ein Jahr später zu ihrer Gottesdienstpraxis. Der Leiter der Studie, Daniel Hörsch, stellt auf zeitzeichen.net die zentralen Ergebnisse vor.

Jäher Verlust

In eigener Sache: Plötzlich und völlig unerwartet ist Christoph Schwöbel am 18. September 2021 im Alter von 66 Jahren verstorben. Oberkirchenrat Ulrich Heckel, Vorsitzender unseres Verwaltungsrates, schreibt über einen bedeutenden Systematischen Theologen, der seit 2010 dem Herausgabekreis von zeitzeichen angehörte.
Foto: Harald Oppitz

Fabelhafter Wahlaufruf

Hirtenbriefe zur Bundestagswahl sind unüblich geworden. Aber auf einen Bibeltext zum Thema soll dennoch hingewiesen werden. Damit wir am Ende nicht auf die falschen Versprechungen eines Dornenbusches hereinfallen…

Dilettantische Juristen

Noch ist der "Fall Latzel" in Bremen nicht abschließend juristisch geklärt. Doch der Umgang des Gerichts mit dem Thema ist ein Menetekel dafür, was durch Entkirchlichung und entsprechend fehlende Kenntnis des Religionsrechts unter Juristen auch zukünftig droht.
Foto: privat

Von wegen Vielfalt!

Das Gottesdienstangebot in der evangelischen Welt am Sonntag ist riesig, unübersichtlich, gleichförmig und wenig unterscheidbar. Das hat keine Zukunft. Wir müssen auf Standardgottesdienste verzichten - nicht immer, aber immer wieder.
Militärseelsorge im Einsatz
Foto: Roger Töpelmann

Wider den dogmatischen Pazifismus

Nach dem Rückzug der Bundeswehr aus Afghanistan und der erneuten Machtübernahme durch die Taliban, wird auch in kirchlichen Kreisen die grundsätzliche Kritik an Militäreinsätzen wieder lauter. Valerie Fickert, Pfarrerin und promovierte Theologin, hält diese Kritik oft für selbstgerecht und der Kirche nicht angemessen.
Gruppenbild eines Schulungskurses der Apologetischen Centrale (ca. 1929) im Johannesstift in Berlin-Spandau.
Foto: Privatarchiv Matthias Pöhlmann

„Lebendige Auseinandersetzung“

In der Sortierung der und der Auseinandersetzung mit den Strömungen der Zeit spielt die Evangelische Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) eine wichtige Rolle, die dieser Tage Jubiläum feiert. EZW-Mitarbeiter Alexander Benatar skizziert die institutionelle Geschichte der evangelischen Apologetik samt Vorläufern im 19. Jahrhundert.
Foto: Christian Lademann

Mehr Raumpflege, bitte!

Wir werden uns von vielen kirchlichen Gebäuden verabschieden müssen, weil sie nicht mehr zu finanzieren sind. Das ist eine Mammutaufgabe, die viel mit der Zukunft unsrer Kirche zu tun hat und Expertise braucht. Deshalb ist ein ganz bestimmter Sparbeschluss der EKD nahezu fahrlässig.
Generationenrischka im Einsatz
Foto: Juliane Assmann

Befreit zum Schrumpfen

Neue Wirtschaftsmodelle jenseits des Wachstumszwangs sind gefragt, um dauerhaft Umwelt und Klima zu schützen, meint Walter Lechner von der kirchlichen Inititative "anders wachsen". Und weil Christ*innen über Utopienkompetenz verfügten, könnten die Kirchen bei der Entwicklung solcher Modelle eine wichtige Rolle spielen. Erste Ansätze gibt es bereits in Dresdner Kirchengemeinden.

Ein Beitrag zur Spaltung

Eine Einschränkung des Grundrechts auf körperliche Unversehrtheit bräuchte triftigere Gründe, als sie bisher in der Debatte um eine mögliche Impfpflicht vorgebracht wurden. Deshalb bleibt der Leipziger Systematik- und Ethikprofessor Rochus Leonhardt bei seiner Ablehnung der Impfpflicht und erläutert dies in seiner Replik auf den Paderborner Professor für Praktische Theologie, Ingo Reuter, der Leonhardt an dieser Stelle kritisiert hatte.

Immer wieder 'raus aus der Blase

Die Evangelische Verlagsanstalt ist 75 Jahre alt geworden. Christoph Markschies war beim Festakt dabei und blickt zurück auf die Feier des zehnten Geburtstages 1956 und die Gründung des Verlages unter der sowjetischen Militäradministration in Berlin.

Leidenschaftlich

Kötters Buch ist ein kundiges und leidenschaftliches Plädoyer für die neue Bewegung der Gemeinwesendiakonie, der Kirche im Quartier,
Symbolbild Trauer
Foto: picture alliance / panther media

Wenn der Kollege stirbt

Jährlich sterben in Deutschland etwa 140 000 Menschen, die unter Arbeitsvertrag stehen. Sie hinterlassen trauernde Kolleginnen und Kollegen. Doch nur selten wird der Trauer am Arbeitsplatz Raum gegeben.
„In der Autobahn ist Gott entweder absolut präsent oder überhaupt nicht.“
Foto: picture alliance

„Eine unmittelbare Gotteserfahrung“

Gespräch mit dem Musikwissenschaftler Rainer Bayreuther über den Sound Gottes und die Sackgasse, in der die Kirchenmusik seiner Meinung nach steckt.
Freiheitsstatue
Foto: Eduardo Munoz

Urteil und Fehlurteil

Vor einem Vierteljahrhundert veröffentlichte Samuel Huntington seine bekannte These vom „Kampf der Kulturen“. Eberhard Pausch, Studienleiter für Religion und Politik an der Evangelischen Akademie in Frankfurt/Main, stellt diese Formel auf den Prüfstand und fragt, inwiefern sie ein taugliches Analyseinstrument ist.
Die Hindu-Göttin Kali ist sehr wichtig in Sanyals Roman „Identitti“.
Foto: akg
SCHWERPUNKT

„Du bist beides, du bist doppelt“

Die Autorin Mithu Sanyal spricht über die Ambivalenzen der Identitätspolitik. Sie fordert: „Wir müssen unsere Institutionen antirassistisch durchleuchten und die Kolonialgeschichte unterrichten.“
Streetart-Botaniker
Foto: Martin Egbert

Mauerblümchen gesucht

Europaweit markieren Guerilla-Botaniker städtische Wildpflanzen mit bunten Kreiden, um diese aus der Vergessenheit zu reißen. Die Journalisten Klaus Sieg und Martin Egbert haben einen Tag mit einem Aktivisten in Göttingen verbracht, der sie in die faszinierende Welt urbaner Natur geführt hat.

Klotz am Bein

Obwohl „Bereicherung“ zu den Lieblingsfloskeln von Theologie und Inklusionspädagogik gehört, halte ich die Vokabel für Schönfärberei. Sie reißt der Idee der Inklusion ihren Stachel aus dem Fleisch, um sie harmloser klingen zu lassen, als sie ist.
„Licht leuchtet … – Die Waldenser in Europa und Württemberg“ heißt die aktuelle Ausstellung im Stuttgarter Bibelmuseum.
Foto: Wolfgang Ziegler

Ein Grenzgänger

Der Pfarrer Henri Arnaud (1643 – 1721) gehört zu den schillerndsten Persönlichkeiten in der Waldenserkirche. Mehrere Biografen haben Arnauds Leben und Denken erschlossen. Die tuttgarter Journalistin Petra Ziegler beschreibt einen Grenzgänger des 17. Jahrhunderts.
Portrait Pfarrer Goertz
Foto: Rolf Zöllner

Pfarrer werden oder abhauen

„Ich will hineingehen in das Haus des Königs. Komme ich um, so komme ich um.“ So lautete der Taufspruch, mit dem Joachim Goertz seine kirchliche Laufbahn in der DDR begann. Im vierten Teil unserer „Pfarrer:innen-Serie“ berichtet er von vielen Veränderungen und dem, was seine Arbeit noch immer spannend macht.
Foto: Rolf Zöllner

Klientel und Klima

Es gibt genug Gründe, warum Klimaschutz das Hauptthema des Bundestagswahlkampfes sein müsste. Ist es aber nicht. Woran liegt das?
Johann Baptist Metz (1928 – 2019)
Foto: dpa

Keine feste Burg

Seit kurzem ist die Werkausgabe des katholischen Theologen Johann Baptist Metz vollständig erschienen. Der frühere Cottbuser Generalsuperintendent und jetzige Honorarprofessor für Evangelische Theologie in Paderborn, Rolf Wischnath, hat das Opus Ultimum gelesen.
Portrait Justus Geilhufe
Foto: Privat

Der wahre Gott ist der am Kreuz

Das Promotionsthema von Justus Geilhufe „Gnade als trinitarisches Sein. Bruce McCormacks Theologie in ihrer Entwicklung aus analytischer und konstruktiver Barthrezeption“ ist aus der Begegnung mit McCormack am „Center for Barth Studies“ in Princeton entstanden. Geilhufe ist
sich sicher, dass der amerikanische Theologe wesentlich Neues zur Theologie, ja zur Philosophie beizutragen hat.
Gianlorenzo Bernini (1598 – 1680): „Die Zeit enthüllt die Wahrheit“, 1646.
Fotos: akg

Leuchtturm nachdenklichen Christentums

Im September 1921 wurde in Berlin die „Apologetische Centrale“ (AC) gegründet. Damit reagierte die Kirche auf die Umbrüche der Zeit. Martin Fritz, Wissenschaftlicher Referent an der Evangelischen Zentralstelle für Weltanschauungsfragen (EZW) in Berlin, schildert die Entwicklungen der kirchlichen Apologetik seitdem.
Foto: privat

Fragliche Identität

Bei der Frage nach der Identität verhält es sich etwa so wie bei der Frage nach dem Sinn des Lebens: Sie wird nur dann gestellt, wenn sich die Aussicht auf eine einleuchtende Antwort eingetrübt hat.
Passport
Foto: picture alliance/imageBROKER
SCHWERPUNKT

Versuch einer Entgiftung

Die toxisch gewordene Debatte zur Identitätspolitik lässt sich zumindest teilweise entgiften, wenn man etwa die Logik des Jahrhundertbuchs „Theorie der Gerechtigkeit“ von John Rawls ernst nimmt und Romane junger Autorinnen mit Migrationshintergrund, die sich erst in jüngster Zeit mit dem Thema Identität auseinandergesetzt haben.
Südanatolisches Dorf
Foto: picture alliance/Sodapix AG
SCHWERPUNKT

Wer ich bin

Es ist nicht so einfach mit der Herkunft und Identität: „Wenn man mich fragt, woher ich sei, sage ich manchmal, aus Schwäbisch Gmünd. Oder aus Deutschland, aber meine Eltern kommen aus der Türkei. Südostanatolien. Ü-o-a-a-o-i-e. Der Mund hat viel Arbeit bei diesem Wort.“ Ein Essay von der Berliner Autorin Dilek Güngör.
Illustration von Giovanni di Paolo für eine Ausgabe von Dantes „Göttlicher Komödie“, um 1438/44.
Foto: akg
SCHWERPUNKT

Sache des Glaubens

Die christliche Identität entscheidet sich nicht am Unterschied zwischen Glauben und Wissen. Glauben im christlichen Sinn ist vielmehr der Begriff für die Gewissheit und das bedingungslose Vertrauen auf Gott als Grund unseres Lebens und der ganzen Welt, meint Ulrich H. J. Körtner, Professor für Systematische Theologie an der Universität Wien.
„Eine Wette auf Deutschlands Einheit“ – Göttingen 1833: Bismarck wettet mit dem amerikanischen Kommilitonen Coffin, dass Deutschland in zwanzig Jahren geeint sein werde. Nach einer Zeichnung v. Carl Röhling, 1897.
Foto: akg
SCHWERPUNKT

Ein Land der offenen Ränder

Im spätmittelalterlichen Paris waren der saufende sächsische und der buhlende böhmische Student ein „Engländer“. Das Neben-, Gegen-, Bei- und Ineinander von regionaler kultureller und politischer Vielfalt ist eine Grundsignatur der deutschen Geschichte. Der starke Nationalstaat vermag eine deutsche Identität auf Dauer nicht zu tragen, meint der Göttinger Theologe und Kirchenhistoriker Thomas Kaufmann.
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Geschenkte Zeit

Die Predigthilfe dieses Monats kommt von Kathrin Oxen, Pfarrerin in Berlin.

Zu eigen gemacht

Zlata Chochieva zeigt einen Weg auf, vorhandenen Werken ein neues Gedächtnis zu stiften und sie mit einer neuen Bedeutung zu versehen.

Heimat

Erstaunlich – und wohltuend. Volksmusik, die wir mögen. Schnörkellos und tough politisch ist Canani auch.

Sprachspielerisch

Die CD beschränkt sich nicht auf die lautmalerischen, sprachspielerischen und Nonsens-Gedichte, sondern vermittelt ein Gesamtbild von Morgensterns Schaffen.

Verrat

Dies ist ein sehr reiches, kluges und insgesamt gelungenes Buch.

Profund

Der amerikanische Theologe und Kulturwissenschaftler Robert Covolo wagt den Crossover - und schreibt ein Buch, dass sich für Liebhaberinnen und Liebhaber beider Disziplinen zu lesen lohnt,

Problematisch

Mit seiner Erdichtung bewegt sich Fried auf den Spuren der ersten romanhaften Leben-Jesu-Darstellungen.

Weisheitlich

In Krisen- und Ausnahmezeiten wie der gegenwärtigen Pandemie sehnen sich alle nach Normalität. Aber was bedeutet das genau?

Genuss

Das Buch sei Lesern und Leserinnen ans Herz, vor die Nase oder jedenfalls in die Hand gelegt - eine Leseempfehlung also. 

Bittersüß

Kann man die antiken Klassiker mit der Brille des Zeitgenossen noch mit Gewinn lesen? Diese Frage wird von der kanadischen Literaturwissenschaftlerin und Dichterin Anne Carson in eigenwilliger Weise beantwortet.

Chaiselonguesingen

Dorothea Grünzweig gelingt mit diesem Band Großes – weise, leise summt sie den Gesang der Erde.
Bühnenscheinwerder
Rainer Sturm / pixelio.de

Der größte Dichter Italiens

Viel Ganz-Genaues weiß man nicht über Dantes Leben. Das Meiste wurde mit detektivischer Akribie ermittelt. In sieben Jahrhunderten ist da einiges zusammengekommen.

Einer wie keiner

Stefan war FSJ-ler in unserer Kirchengemeinde. Sein Dienst ist nun beendet. Eine Würdigung seiner Arbeit - und die aller seiner Kollegen und Kolleginnen.