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Schleiermacher als Giftpilz?

Klaas Huizing

Ich wollte mich endlich wieder überwältigen lassen. Mit Kunst. Und zwar nicht irgendeiner, sondern der von Anselm Kiefer. Seine Kunst ist auch Mahnung gegen den Krieg.

Berlin, Jebensstraße 3, direkt hinterm Bahnhof Zoo. Hier residiert seit 1995 die Evangelische Journalistenschule (EJS) und seit 2000 auch die Redaktion von zeitzeichen. — Foto: epd

Nach über zweijährigem Hin und Her wurde gestern bekanntgegeben, dass die traditionsreiche Evangelische Journalistenschule (EJS) geschlossen wird. Der Träger, das Gemeinschaftswerk Evangelischer Publizistik, sieht sich außerstande, den Betrieb weiter zu finanzieren. Eine bittere Entscheidung, die nicht nötig gewesen wäre, meint zeitzeichen-Chefredakteur Reinhard Mawick.

Ukrainische Soldaten gehen vor Artilleriebeschuss in Deckung, Irpin bei Kiew am 13. März 2022. — Foto: picture-alliance

Frieden durch Krieg?

Uwe Gerrens

Darf man sich als Christ an einem Krieg beteiligen? Die Lehre vom „gerechten Krieg“ versucht, ‚gerechte‘ und ‚ungerechte‘ Kriege zu unterscheiden, an den einen darf man sich beteiligen, an den anderen nicht. Aktuelle Gedanken des Theologen Uwe Gerrens, Studienleiter an der Evangelischen Stadtakademie Düsseldorf.

Foto: Harald Oppitz

Bitte um den Tyrannenmord

Angela Rinn

Wer hätte gedacht, dass ich einmal in einer Friedensandacht dafür beten würde, dass einen russischen Präsidenten bitteschön ein Herzinfarkt oder Schlaganfall niederstrecken möge – oder meinetwegen auch die Kugel eines Attentäters?

Annalena Baerbock, New York, 1.3. 2022 — Foto: picture-alliance

Annalena Baerbock in New York

Vor genau einer Woche hielt Bundesaußenministerin Annalena Baerbock eine vielbeachtete Rede vor der Generalversammlung der UNO in New York. Der Kieler Philosophieprofessor Konrad Ott und die Greifswalder Theologin und Religionsphilosophin Veronika Surau-Ott haben die denkwürdige Rede unter ikonographischen Gesichtspunkten analysiert. Ein besonderer Beitrag zum Internationalen Frauentag 2022.

Theologie und Krise

Ulrich H. J. Körtner

Anlässlich der krisenhaften Zuspitzung vieler Lebensbereiche fragt der Wiener Professor für Systematische Theologie und Ethik, Ulrich H.J. Körtner, nach der Lage und der Aufgabe von Kirche und Theologie in den Krisen unserer Tage.

Foto: Christian Lademann

Melange der Krisen

Katharina Scholl

Vor gut einer Woche, mit dem Überfall auf die Ukraine, begann eine „Zeitenwende“, wie es Bundeskanzler Scholz vergangenen Sonntag formulierte. zeitzeichen-Kolumnistin Katharina Scholl sortiert am Tag 10 des Krieges Gedanken und Aufgaben aus der Perspektive einer Gemeindepfarrerin.

Foto: privat

Fragen stellen ist Bürgerpflicht

Philipp Greifenstein

In seiner aktuellen Kolumne skizziert Philipp Greifenstein die Aufgabe von Kirche dahingehend, dass sie sich ruhig „Ratlosigkeit“ leisten, ja „offensiv eingestehen“ sollte. Denn nur das könne Ausgangspunkt eines offenen Dialogs sein, an dem sich „mehr als die üblichen Kombattanten“ beteiligen könnten.

Die EKD-Ratsvorsitzende Annette Kurschus spricht auf der Berliner Kundgebung gegen den Krieg in der Ukraine am 27. Februar 2022. — Foto: epd

Es kommt auf jedes Wort an

Arnd Henze

Die ersten Äußerungen von EKD-Repräsentanten, besonders die des EKD-Friedensbeauftragten Friedrich Kramer, zum Überfall des Putin-Regimes auf die Ukraine werden heftig diskutiert. Der WDR-Journalist und EKD-Synodale Arnd Henze analysiert die Äußerungen und warnt vor einfachen Zuspitzungen.

"Gott schütze die Ukraine" steht früh morgens auf einem kleinen Schild in blau und gelb am Eingang zum Konsulat der Ukraine am Rande der Frankfurter Innenstadt. — Foto: picture alliance

Gegen den „wahnsinnigen Tyrannen“

Sebastian Kranich

Angesichts des Überfalls des Putin-Regimes auf die Ukraine muss evangelische Friedensethik neu diskutiert werden, meint Sebastian Kranich, Direktor der Evangelischen Akademie Thüringen. Eine Widerrede auf das zeitzeichen-Interview mit Friedrich Kramer.

Schwere Gefechte im Stadtgebiet der Millionenstadt Charkiv im Nordosten der Ukraine am 28.Februar 2022. — Foto: picture alliance

Ein Scherbenhaufen

Johannes Fischer

Die EKD braucht dringend eine neue friedensethische Positionierung, meint Johannes Fischer, Professor em. für Ethik an der Universität Zürich, denn die Friedensdenkschrift von 2007 passt nicht mehr in eine Welt, in der Wladimir Putin die Ukraine überfällt.

Friedensdemo in Berlin — Foto: Kathrin Jütte

"Russland ist nicht unser Feind"

Interview mit Friedrich Kramer, Friedensbeauftragter der EKD, über Friedensdemonstrationen, Waffen für die Ukraine und die friedenspolitischen Aufgaben der evangelischen Kirche.

„Religiosität ist vor allem ein Staunen“

Der Schriftsteller Navid Kermani über sein neuestes Werk „Jeder soll von da, wo er ist, einen Schritt näher kommen: Fragen nach Gott“ und den Glauben als eine Form der Dankbarkeit.

„Abkanzeln und Neues wagen“

Gespräch mit der St. Gallener Pfarrerin Kathrin Bolt über eine zersägte Kanzel und predigtfreie Gottesdienste.

SCHWERPUNKT

Ein Kuchen mit Christus

Gespräch mit dem Leipziger Praktischen Theologen Peter Zimmerling über die Besonderheiten der evangelischen Spiritualität.

Die stets argwöhnisch beobachtete Minderheit der Juden wurde während der Pest beschuldigt, durch „Brunnenvergiftung“ die Christenheit zu schädigen. Zahlreiche jüdische Gemeinden wurden in Mitteleuropa ausgerottet. — Foto: akg-images

Eine „endlose Niederlage?“

Karl-Heinz Leven

Manche Maßnahmen gegen Corona haben uralte Vorbilder. Aber gibt es außer dem Bildungserlebnis einen realen Nutzen der Beschäftigung mit der (Seuchen-)Geschichte?

Foto: Rolf Zöllner

Die Pflicht der Freien

Ulrich Lilie

Es gibt ein Leben nach der Pandemie. Aber auch das will verantwortet gestaltet werden.

Lichter bei einer Mahnwache für die Corona-Opfer am Wormser Lutherdenkmal, zu der die beiden großen Kirchen am 17. Januar aufgerufen hatten — Foto: epd

Ringen um Heilung

Heike Springhart

Nach dem zweiten vollen Jahr der Covid-19-Pandemie wird deutlich, wie sehr sich das Leben und Erleben in Gottesdienst und Gemeinde verändert hat. Die künftige badische Landesbischöfin Heike Springhart reflektiert die vielschichtigen Auswirkungen.

Vom Mahnmal am Domplatz führt der Weg über die Peterstreppe (rechts) in die Unterstadt von Halberstadt. Sie zeigt sich als ein geschlossenes Fachwerkensemble. Dazwischen die Klaussynagoge. — Foto: Hans-Jürgen Krackher

Unter den Hauben von Halberstadt

Die jüdische Gemeinde in Halberstadt war im 18. Jahrhundert eine der bedeutendsten im mitteleuropäischen Raum. Heute zählt die ehemalige Bischofsstadt zu den wenigen Orten in Deutschland, die mit einem umfassend erhaltenen Ensemble baulicher Zeugnisse an diese Tradition erinnern.

Trügerische Hoffnung

Reinhard Mawick

Vielerorts wird nach „dem Staat“ gerufen, der „den Kirchen“ endlich „die Privilegien“ entziehen und die Aufarbeitung der Missbrauchsfälle tatkräftig in die Hand nehmen soll. Aber ist der Staat hier die Lösung?

Andy Warhol: „Mao Tse-Tung“ (1972). — Foto: AKG-Images

Mao Reloaded

Ralf Frisch

Der Pfarrer und Umweltaktivist Thomas Zeitler entwarf im Rahmen des Februar-Schwerpunktes „Kirche und Klima“ in zeitzeichen Umrisse einer Theologie für die „Große Transformation“. Der Theologieprofessor Ralf Frisch widerspricht ihm nun entschieden.

Blumen liegen vor einem Bild mit einer Friedenstaube vor der ukrainischen Botschaft (22. März 2022). — Foto: picture alliance

Die Zeichen der Zeit erkennen

Ralf Becker

Viel ist aufgrund des Krieges Russlands gegen die Ukraine von einer notwendigen Neujustierung der evangelischen Friedensethik die Rede – auch auf zeitzeichen.net. Ralf Becker, Koordinator der Initiative "Sicherheit neu denken" der Evangelischen Kirche in Baden, wirbt eindringlich für zivile Widerstandsmethoden und widerspricht entschieden der herrschenden Logik militärischer Eskalation.

Foto: privat

Alles auf Null gesetzt

Eske Wollrad

Überkommene Rollenbilder feiern mit Blick auf die Lage in der Ukraine fröhliche Urständ: Der Krieg annulliert den Kampf gegen toxische Männlichkeiten und das Recht von Männern, gleichberechtigt Sorgearbeit für die Familie zu leisten. Der Krieg setzt alles auf Null und proklamiert: Männer zu den Waffen, Frauen zu den Kindern. Frauen fliehen und Männer bringen sich gegenseitig um.

Zunächst ergriff er für die Nazis Partei

Aneke Dornbusch porträtiert den Kirchenhistoriker Hermann Dörries (1895 – 1977), der in vier politischen Systemen wirkte.

Lovis Corinth (1858 – 1925): Blick auf den Köhlbrand, 1911. — Foto: Elke Walford/© Hamburger Kunsthalle/bpk

Und es ward licht

Robert M. Zoske

Mit einer Neupräsentation von über achtzig Werken französischer und deutscher Impressionisten zeigt die Hamburger Kunsthalle eine der prägenden Kunstrichtungen der Moderne als ein europäisches Phänomen.

Foto: privat

Wann ist ein Mann ein Mann?

Daniel Reichwald

Gibt es bei Männern eine gelebte Spiritualität, so etwas wie eine Ausrichtung auf Gott? Neben den Fußballprofis, die sich vor Spielbeginn bekreuzigen und den Blick nach oben richten?

Kirche der Versager

Jürgen Kaiser

Die Gedanken zu den Sonntagspredigten für die nächsten Wochen stammen von Jürgen Kaiser. Er ist Pfarrer i.R. in Stuttgart.

Bereit zur Stuhlmitnahme? Ein Blick in die Ausstellung in Minden. — Foto: Angelika Hornig

„Jüdisch? Preußisch? Oder was?“

Angelika Hornig

Das westfälische Minden zeigt eine Ausstellung über Juden in der preußischen Geschichte.

Foto: Rolf Zöllner

Tanz den Inzi-Dance

Stephan Kosch

Wer gegen die Regeln verstößt, muss nicht unbedingt einen Fehler machen.

SCHWERPUNKT

Mit langem Atem

Karl Baier

Was genau verstehen wir unter Spiritualität? Die Antwort auf diese Frage ist vielschichtig.

Kirche der Stille, Hannover — Foto: Stephan Kosch

SCHWERPUNKT

Alle mal ruhig sein

Stephan Kosch

Im Mittelpunkt eines evangelischen Gottesdienstes steht das Wort, gepredigt, gesungen und gebetet. Aber was ist mit denen, die nach Ruhe und Stille und vielleicht sogar nach spirituellen Erlebnissen suchen? Können sie in einer evangelischen Kirche fündig werden? Eine Probe aufs Exempel in der Kirche der Stille in Hannover.

Herbert Grönemeyer bei einem Konzert 2021. Sein Lied „Der Weg“ zählt zu den beliebtesten bei Trauerfeiern. — Foto: dpa

SCHWERPUNKT

Klangrede von Gott

Uwe Steinmetz

Musik ist zentral als spiritueller Ausdruck des Seins und religiöser Erfahrung. Aber wird sie auch in diesem Sinne in evangelischen Gottesdiensten ernst genommen? Der Jazzmusiker Uwe Steinmetz hat da seine Zweifel und plädiert für mehr Popmusik im Gottesdienst.

Foto: epd

SCHWERPUNKT