Das erste Konzil der gesamten Christenheit in Nizäa tagte vor 1700 Jahren. Die Bischofsversammlung im heutigen Anatolien fasste in einem kaiserlichen Palast Beschlüsse und formulierte Bekenntnisworte, die noch im 21. Jahrhundert für den christlichen Glauben von großer Bedeutung sind. Zugleich ist dieses Konzil der Spätantike so etwas wie der Grundstein der Ökumene. Aber was wissen wir heute mit Sicherheit über das damalige Geschehen? Und hat uns das Konzil vor rund sechzig Generationen wirklich noch etwas zu sagen?
Der neue Papst Leo XIV. steht in der Tradition von Papst Franziskus. Wahrscheinlich wird er aber kein so radikaler Reformer werden, wie es sein Vorgänger zumindest am Anfang seines Pontifikats war. Vielmehr ist eher ein vorsichtiges Agieren und ein weniger impulsives Regieren von ihm zu erwarten, meint zeitzeichen-Redakteur Philipp Gessler.
Eigentlich ist das Sprechen, spätestens seit Sigmund Freud bekannt als ein heilsames Verfahren. Warum fällt es Betroffenen von sexualisierter Gewalt so schwer, in Worte zu fassen, was ihnen angetan wurde? Eindrücke von der Podienreihe „Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt“ auf dem Kirchentag in Hannover von zeitzeichen-Redakteurin Kathrin Jütte.
Den Rummel um die anstehende Wahl eines neuen Papstes sieht unsere Online-Kolumnistin Antje Schrupp mit gemischten Gefühlen. Denn egal ob ein liberaler oder konservativer ins Amt kommt: Das Papsttum ist für sie Patriachat in Reinform. Und dieses Modell ist weltweit im Aufschwung.
Der ehemalige evangelische Militärdekan Hartwig von Schubert warnt in seinem Beitrag vor einem sorglosen Pazifismus, der die Notwendigkeit umfangreicher militärischer Stärkung und Reorganisation Europas nicht sieht. Er kritisiert die – im Gegensatz zur katholischen Deutschen Bischofskonfe-renz – bisher stockende und uneindeutige Positionierung der EKD zur Friedensfrage angesichts der Bedrohung durch Russland.
Mit Eröffnungsgottesdiensten und einem Abend der Begegnung beginnt heute der Deutsche Evangelische Kirchentag – zum fünften Mal in seiner über 75-jährigen Geschichte seit 1949 in Hannover. Besonders die Diskussionen um Krieg und Frieden könnten das Protestantentreffen an der Leine prägen. Eine Vorausblick von zeitzeichen-Chefredakteur Reinhard Mawick am „Morgen davor“.
In der vergangenen Wochen wurde in drei Texten zum Teil heftige Kritik an einem Beitrag von Günter Thomas im aktuellen Bonhoeffer-Schwerpunkt in der Aprilausgabe von zeitzeichen geübt. Nun geht der Professor für Systematische Theologie an der Ruhr-Universität Bochum auf den Widerspruch gegen seine Deutung des „Spätwerks“ von Dietrich Bonhoeffers ein.
Politisch konservative Mitglieder der evangelischen Kirche finden sich in den rot-grün gefärbten Positionen und Äußerungen der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) immer weniger wieder. Das führt zu einer Entfremdung, die gefährlich werden kann, nicht nur für die Kirche, sondern auch für die Demokratie. Wie kann diese Entwicklung gestoppt werden? Die zeitzeichen-Redaktion hat nachgefragt.
In einer fortgeschrittenen Mediengesellschaft und einer politischen Öffentlichkeit, die zunehmend von extremistischen Kräften geprägt ist, können Christen und Kirchen geistige Ressourcen anbieten, die die Demokratie braucht. Michael Strauß erläutert, warum.
Im Jahr 1975 erschien die erste ausführliche Schrift der EKD zum Verhältnis von Kirche und Judentum, der zwei weitere folgten. Die EKD-Ratsvorsitzende Kirsten Fehrs würdigt die Schriften, in deren Folge viele neue Wege zwischen den beiden Schwesterreligionen gegangen wurden.
Nahe des urgeschichtlich bedeutsamen Neandertals arbeitet die Kirchengemeinde Haan an ihrer Zukunft. Sie beschäftigt als Erste in der rheinischen Landeskirche eine Gemeindemanagerin, die auf Augenhöhe mit den Pfarrpersonen arbeitet. Sarah Weidner, heißt die Pionierin.
Was ist die Kirche? Zurzeit ist sie in Deutschland in großen Umbrüchen. Ihre künftige Gestalt ist noch nicht abzusehen. Können für unsere Sicht auf die Kirche die alten Glaubensbekenntnisse bedeutsam sein? Ich meine, sie bleiben relevant.
Die Rolle von Frauen in der Kirchengeschichte wird bisher viel zu wenig berücksichtigt. Auch deswegen promoviert Alicia Mielke, 26, über Klara Hunsche – eine Theologin und Religionspädagogin, die in der Bekennenden Kirche in der Nazizeit eine wichtige Rolle spielte.
Die EKD hat ein Papier zum Umgang mit Menschen veröffentlicht, die rechtpopulistischen Thesen anhängen. Die Lektüre zeigt: Die EKD hat sich vermutlich genauso von ihrer Basis entfremdet wie die Demokraten in Deutschland und anderswo auf der Welt.
Hanns Dieter Hüsch war nicht nur ein ganz besonders großer Kleinkünstler, Kabarettist und Schriftsteller, sondern auch ein ernsthafter evangelischer Christ. Okko Herlyn erinnert an den Mann aus Moers am Niederrhein, der in diesem Jahr einhundert Jahre alt geworden wäre.
Wie können wir den Anbau von Obst gegen zunehmende extreme Wetterlagen wie Dürre, Hitze oder heftige Regenfälle schützen? Ein Weg kann über die Erweiterung des genetischen Pools gehen. Doch dafür muss die Vielfalt der Kulturpflanzen gerettet werden. Martin Egbert und Klaus Sieg haben Menschen getroffen, die sich darum kümmern.
Warum Friedrich der Weise Martin Luther nicht fallenließ, sondern ihn mit seiner jahrzehntelangen Erfahrung in der Reichspolitik und seiner Autorität als Kurfürst unterstützte, gehört zu den Rätseln der Reformationsgeschichte. Armin Kohnle zeichnet zum 500. Todestag das Bild eines Mannes, der Luther gegen Kaiser und Papst beschützte.
Im letzten Teil unserer Serie zu Themen des diesjährigen Kirchbautages im September in Berlin beschreibt Andreas Hillger die Kirchenlandschaft in Mühlhausen. In der thüringischen Stadt dienen schon lange viele Kirchen säkularen Zwecken.
Alle Jahre wieder … kommt nicht nur das Christuskind, sondern kommen auch die jährlichen Kirchenaustrittszahlen – gottlob nicht zu Weihnachten, denn sie sind kein Grund zur Freude. Was also tun?
Auf den ersten Blick war die erste Bischofssynode der gesamten Kirche vor 1 700 Jahren ein großer Erfolg: Die erstrebte Einheit der Kirche schien wiederhergestellt. Und man hatte sich auf ein gemeinsames Glaubensbekenntnis geeinigt. Doch ein genauer Blick auf das dramatische Geschehen relativiert den Erfolg, erklärt Christoph Markschies.
Der Streit der ersten Jahrhunderte über die rechte Verhältnisbestimmung von Gott Vater, Sohn und Heiligem Geist treibt nur wenige Menschen derzeit um – selbst in kirchlichen Insiderkreisen. Dabei kann das Verständnis Gottes als eines dreieinigen noch wertvoll und hilfreich sein, glaubt Ulrich H. J. Körtner.
Die Einheit der Kirchen ist bis heute das wesentliche Ziel der ökumenischen Bewegung. In diesem Sinne hat das Konzil von Nizäa 325 nach Christus eine Vorbildfunktion; nicht als ein Format und auch nicht in seinen Formalia. Aber dafür, dass das Ringen um Einheit als Zeichen nach außen für die Kirche wesentlich ist.
Ein Bekenntnis für die Ökumene, für die Kirchenmusik, oder doch nur noch fürs Museum? Drei persönliche Texte über eine lange vergangene Kirchenversammlung
Gespräch mit Anne Burghardt, Generalsekretärin des Lutherischen Weltbundes, über die Prägekraft des Konzils von Nizäa für die Ökumene, einen Ostertermin für alle und „hermeneutische Linsen“
Von Elisabeth Cruciger (1505–1535) wird berichtet, sie habe geträumt, sie hätte in der Kirche in Wittenberg gepredigt. Ihr Traum ging in Erfüllung, wenn auch anders als gedacht.
Der Band ist schon in seiner Anlage ein ökumenisches Werk, und das tut ihm gut. Denn es öffnet den Blick, verhindert muffigen Konfessionalismus schon im Ansatz und wirkt wie ein großes Plädoyer für mehr ökumenisches Miteinander.