Wir brauchen sie in allen Lebensbereichen, um uns sicher und geschützt zu fühlen. Gleichzeitig müssen wir sie immer wieder neu überwinden, damit wir uns weiterentwickeln. Das gilt für Landesgrenzen, für unsere Psyche und für unser gemeinsames Leben. Auch die Wissenschaft markiert Grenzen, die durch neue Entdeckungen stets erweitert werden. Und die Theologie? Sie kann uns lehren, letzte Grenzen anzunehmen und dadurch befreiter zu leben.
Der neue Papst Leo XIV. steht in der Tradition von Papst Franziskus. Wahrscheinlich wird er aber kein so radikaler Reformer werden, wie es sein Vorgänger zumindest am Anfang seines Pontifikats war. Vielmehr ist eher ein vorsichtiges Agieren und ein weniger impulsives Regieren von ihm zu erwarten, meint zeitzeichen-Redakteur Philipp Gessler.
Auf dem Petersplatz, auf dem Kirchentag, in Istanbul: In der Kirche kann man in allen Konfessionen und in sehr verschiedenen Formen die Angst verlernen in einer sehr beängstigenden Welt. Das hat unser Online-Kolumnist Christoph Markschies am eigenen Leibe erfahren können - zuletzt am gestrigen Abend.
Eigentlich ist das Sprechen, spätestens seit Sigmund Freud bekannt als ein heilsames Verfahren. Warum fällt es Betroffenen von sexualisierter Gewalt so schwer, in Worte zu fassen, was ihnen angetan wurde? Eindrücke von der Podienreihe „Machtmissbrauch und sexualisierte Gewalt“ auf dem Kirchentag in Hannover von zeitzeichen-Redakteurin Kathrin Jütte.
Den Rummel um die anstehende Wahl eines neuen Papstes sieht unsere Online-Kolumnistin Antje Schrupp mit gemischten Gefühlen. Denn egal ob ein liberaler oder konservativer ins Amt kommt: Das Papsttum ist für sie Patriachat in Reinform. Und dieses Modell ist weltweit im Aufschwung.
Der ehemalige evangelische Militärdekan Hartwig von Schubert warnt in seinem Beitrag vor einem sorglosen Pazifismus, der die Notwendigkeit umfangreicher militärischer Stärkung und Reorganisation Europas nicht sieht. Er kritisiert die – im Gegensatz zur katholischen Deutschen Bischofskonfe-renz – bisher stockende und uneindeutige Positionierung der EKD zur Friedensfrage angesichts der Bedrohung durch Russland.
Mit Eröffnungsgottesdiensten und einem Abend der Begegnung beginnt heute der Deutsche Evangelische Kirchentag – zum fünften Mal in seiner über 75-jährigen Geschichte seit 1949 in Hannover. Besonders die Diskussionen um Krieg und Frieden könnten das Protestantentreffen an der Leine prägen. Eine Vorausblick von zeitzeichen-Chefredakteur Reinhard Mawick am „Morgen davor“.
Eine Gruppe von etwa 30 Personen – überwiegend Priester, aber auch einige Laien – hat in Russland Anfang Januar anonym ein „Glaubensbekenntnis“ veröffentlicht. Darin kritisieren sie mit scharfen Worten Patriarch Kirill und die Führung des Moskauer Patriarchats.
In diesem Jahr jährt sich der Geburtstag von Thomas Mann zum 150. Mal. Mann hat seit den „Buddenbrooks“ nicht viel gehalten vom real existierenden Kirchenprotestantismus seiner Herkunft. Aber er hat genau verstanden, worin das Zentrum der „Rechtfertigungslehre“ besteht, erläutert der emeritierte Tübinger Theologieprofessor Karl-Josef Kuschel.
Im Südwesten kämpften vor 500 Jahren die Bauern um Freiheit, Menschenrechte und Partizipation. Zehntausende fanden in den Tod. Von diesen Geschehnissen der Jahre 1524/25 erzählt die Landesausstellung „UFFRUR!“ im Kloster Schussenried.
Gespräch mit dem Migrationsforscher Gerald Knaus über die Lage an den EU-Außengrenzen, Asylverfahren in sicheren Drittstaaten und die Rolle der Kirchen in der Migrationsdebatte.
Der neue Papst Leo XIV. steht in der Tradition von Papst Franziskus. Wahrscheinlich wird er aber kein so radikaler Reformer werden, wie es sein Vorgänger zumindest am Anfang seines Pontifikats war.
Vor 50 Jahren erschien die EKD-Studie „Christen und Juden“. Sie gab einem neuen, sachgemäßeren Verständnis des so genannten Alten Testaments für die christliche Theologie wichtige Impulse.
Tabea Ott hat eine theologische Ethik der Visibilität entwickelt. In ihrer Dissertation hat sich die 30-Jährige mit den ethischen Perspektiven auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz auseinandergesetzt.
Der begehrte Rohstoff kommt aus Afrika, den großen Gewinn streichen die Verarbeiter in den Industrieländern ein. Das ist bei Kakao nicht anders als bei anderen Rohstoffen aus den ehemaligen Kolonien. Doch es gibt Ausnahmen.
Um der drohenden Klimakatastrophe zu begegnen, braucht es eine große Transformation im politischen und gesellschaftlichen Handeln und Leben. Eberhard Pausch skizziert diese gesellschaftliche Großaufgabe vor dem Hintergrund der Frankfurter Schule.
Über die großen Streitthemen auf dem Kirchentag in Hannover: die Diskussion, wie politisch die Kirche sein soll, sexualisierte Gewalt und der Frieden in Europa. Ein Überblick
Es ist ermutigend, dass es beim Kirchentag in Hannover wieder deutlich mehr Teilnehmende gab als in Nürnberg. Doch der Kirchentag 2027 sollte wieder etwas robustere Kontroversen ermöglichen und dabei mehr Profil und Polarisierungsmut entwickeln.
Vor etwa zwei Jahrzehnten bekam ich ein Büchlein des Philosophen Harry G. Frankfurt zum Geburtstag geschenkt. Auf dem Cover nur ein einziges Wort. Das aber hat es in sich.
Die Künstlerin erscheint als lilafarbene Gestalt. Kaum merklich bewegt sich ihr Kopf, die Augen scheinen zu klimpern. Was hat uns der Käthe-Kollwitz-Avatar zu sagen?
Jedes Menschenleben strebt nach Erweiterung seiner Möglichkeiten. Denn permanente Grenzerweiterung ist eine menschliche Grundmotivation, die lebendig erhält.
Wer glaubt und mit Gott lebt, führt ein Leben angesichts und entlang einer Grenze, die oft erst im Nachhinein greifbar wird. Was das für die Theologie bedeutet, erläutert Hartmut von Sass, Professor für Systematische Theologie an der Universität Hamburg.
Das erste Jahrzehnt der Hyperdigitalisierung hinterlässt prekäre Demokratien, zerstörte Wirtschaftszweige, erschöpfte Menschen und Seelen. Wie wir das gute Leben in der Digitalität gestalten, lernen wir gerade erst.
Was hält Menschen in einem pluralistischen und demokratisch verfassten Gemeinwesen zusammen? In ihrem noch vor dem Tod Jan Assmanns 2024 gemeinsam verfassten Buch gehen die Friedenspreisträger Aleida und Jan Assmann dieser Frage nach.
Diese CD muss unbedingt empfohlen werden – wenn es sie hoffentlich bald gibt. Denn leider ist das noch nicht sicher, da das Projekt über Crowdfunding finanziert werden muss.
Wanderer Songs holen die Parolen der Nelken-Revolution in Portugal ins arg bedürftige Heute – und dies so mitreißend wie komplett rost- und nostalgiefrei.