Für Annie Ernaux war nach eigener Auskunft die Zeit der Religion vorbei, nachdem sie ihre Abtreibung einem Priester gebeichtet hatte. Denn für ihn sei sie eine Verbrecherin gewesen. Und dennoch ziehen sich religiöse Spuren durch das Werk der diesjährigen Literaturnobelpreisträgerin. Karl Tetzlaff, wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Uni Halle, zeichnet sie nach.