Warnung an alle Papas: Wer sich zu intensiv um seine Kinder kümmert, muss mit dramatischen körperlichen Nebenwirkungen rechnen. Nein, es geht nicht um tiefe Augenringe wegen mangelnden Schlafs oder Geheimratsecken wegen ausgeraufter Haare. Das sind Kinkerlitzchen angesichts dessen, was Forscher von der Emory University in Atlanta nun herausgefunden haben: "Es könnte sein, dass die Hoden von Vätern stärker schrumpfen, wenn sie sich intensiv um ihre Kinder kümmern", sagt einer der Forscher laut Spiegel-Online. Ein Tiefschlag für alle neuen Männer, die es doch besser machen wollten als ihre Väter und Großväter. Nun, die wussten schon, warum sie die Finger vom Wickeltisch und Kinderwagen ließen.
Aber wie kommen die Forscher zu dieser kühnen Behauptung? Sie haben gemessen. Bei 55 Männern, die kleine Kinder haben und mit der Mutter zusammenleben, wurden die Hodengröße und der Pegel des Männlichkeitshormons Testosteron bestimmt. Dann wurden sie und ihre Partnerin befragt, wie oft die Männer die Kinder wickeln, mit ihnen zum Arzt gehen, spielen, singen, Bücher angucken usw. Beide Ergebnisse wurden nun übereinandergelegt und heraus kam: Je höher der Testosteron-Spiegel, desto größer die Hoden, desto weniger Zeit verbrachten die Männer mit ihren Kindern.
Deshalb nehmen die Forscher nun an, dass die Hodengröße beeinflusst, wie stark sich Väter in die Kinderbetreuung einbringen. Es könnte aber auch umgekehrt sein, denn bekanntlich sinkt der Pegel des Männlichkeitshormons ja mit der Vaterschaft. Ja, was denn nun? Und was bedeutet das alles?
Zunächst einmal: Es kommt offenbar doch auf die Größe an. Oder auch nicht. Denn die ermittelten Daten zeigen zwar einen "signifikanten Zusammenhang", weisen aber auch eine große Streuung auf. Der Mann mit dem zehnthöchsten Testosteronspiegel ist der zweitaktivste in Sachen Kinderbetreuung. Und der Mann, der zu den zehn mit den kleinsten Hoden gehört, kümmert sich kaum. Die Forscher erklären das damit, dass sich beide Männer trotz ihrer jeweiligen Körpermaße zu ihrem jeweiligen Verhalten entschieden hätten.
Immerhin, wir haben also noch die Wahl. Wir können uns entscheiden, was uns wichtiger ist - eine dicke Hose oder eine intensive Beziehung zu unseren Kindern. Na, was wählen Sie? Ach, behalten Sie es lieber für sich. Oder sagen Sie es irgendeinem Forscher. Der macht dann irgendeine Studie draus. Und irgendwer schreibt dann drüber. Aber ich habe jetzt keine Zeit mehr. Die Kinder warten ...
Stephan Kosch
Stephan Kosch
Stephan Kosch ist Redakteur der "zeitzeichen" und beobachtet intensiv alle Themen des nachhaltigen Wirtschaftens. Zudem ist er zuständig für den Online-Auftritt und die Social-Media-Angebote von "zeitzeichen".