Steffen Reiche, evangelischer Pfarrer und früherer SPD-Bundestagsabgeordneter geht gerne zum Abendmahl. Reiche schrieb in der Berliner Wochenzeitung Die Kirche: "Da das aber in evangelischen Kirchen meist eher Glück ist, haben mich meine Beine schon oft in die katholische Gemeinde getragen." Dort könne man sich "in Bezug auf das Abendmahl sicher" sein.
Der EKD-Ratsvorsitzende Nikolaus Schneider hat darauf hingewiesen, dass auch Protestanten Karneval feiern dürfen. "Um Gottes und um unserer Seligkeit willen brauchen wir Protestanten dem Karneval nicht zu entsagen", schrieb Schneider in einem Beitrag für die Zeitschrift Chrismon. Es entspreche nicht der Bibel, den Menschen mit einer strengen theologischen Unterscheidung zwischen "sündigem Fleisch" und "gottwohlgefälligem Geist" das Feiern und Genießen zu vermiesen. Gleichwohl habe Luther zu recht gegen die Karnevalstraditionen seiner Kirche protestiert, die in den Wochen vor Aschermittwoch eine begrenzte Zeit der Ausschweifung erlaubte, damit die Menschen anschließend umso bereitwilliger ein "heiliges Fasten" auf sich nahmen. Luther habe bezweifelt, "dass man Zügellosigkeit nur vorübergehend zulassen könne, ohne dass die Menschen ihr auf Dauer verfallen würden." Zu vielen Erscheinungsformen des karnevalistischen Treibens verspüre er selber eine innere Distanz, erklärte Schneider.