Film- und Fernsehtipps

(Foto: pixelio/wrw)
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Mittwoch, 6. April

BFS, 19.00 bis 19.45 Uhr

Stationen: Kirche zu verkaufen

Wenn Gotteshäuser dichtmachen. ­Dokumentation, Deutschland 2011.

In ganz Deutschland gibt es mehr als 45 000 Kirchen aus verschiedenen Epochen und in unterschiedlichen Baustilen. Sie sind nicht nur Orte, in denen Gemeinden beten und Gottesdienste feiern, sondern auch ein Kulturgut und für viele Menschen eine wichtige Anlaufstelle in verschiedenen Lebenslagen. Doch die nüchterne Bilanz der beiden christlichen Kirchen lautet: In den kom­menden Jahr­zehnten werden rund ein Drittel aller Gotteshäuser aufgegeben werden müssen. Denn mit zunehmenden Kirchenaustritten schwinden nicht nur die Gottesdienstbesucher, sondern auch die Kirchensteuer­einnahmen.

Freitag, 22. April (Karfreitag)

3sat, 16.45 bis 17.30 Uhr

Pontius Pilatus - Der Mann, der Jesus töten ließ

Folgt man den Berichten der Evangelien, dann erscheint Pontius Pilatus als ein eher schwacher Charakter: als ein Mann, der sich von den Intrigen der jüdischen Priesterkaste beeinflussen lässt und Jesus am Ende nur widerwillig zur Kreuzigung verurteilt. Die Szene aus dem Matthäus-Evangelium, in der Pilatus seine Hände in Unschuld wäscht und die Juden die Blut­schuld auf sich nehmen, gilt als eine der wichtigsten Wurzeln des Jahrhunderte langen christlichen Antijudaismus. Anders als eine christlich orientierte Geschichtsschreibung schildern griechische und römische Historiker Pilatus jedoch ganz anders: als einen starken, brutalen und höchst effektiven römischen Verwalter. Die neuere Forschung geht davon aus, dass Pilatus ganz eigene Motive hatte, den Unruhestifter Jesus zu verurteilen und dessen Hinrichtung zur Festigung seiner eigenen uneingeschränkten Autorität zu nutzen. 3sat, 17.30 bis 19.00 Uhr

Bruder Schwester

Dokumentarfilm von Maria Mohr, Deutschland 2007.

Die Ordensfrau Ingrid Mohr gilt als "die deutsche Stimme des seligen Bruders ­Rafael", eines spanischen Mystikers (1911-1938), dessen Heiligsprechung von ihr und spanischen Katholiken viele Jahre betrieben wurde und im Oktober 2009 erfolgte. Geboren 1947, gehört Mohr dem Orden der "Schwestern vom Armen Kinde Jesu" an. Und sie lebte sechzehn Jahre lang in Spanien. Doch erst nach ihrer Rückkehr wurde die Nonne auf die Werke des Trappisten­bruders aufmerksam, die sie bald zu übersetzen begann. Seitdem nutzt Mohr jede Gelegenheit, um auf sein Wirken aufmerk­sam zu machen. Ihre Verehrung für Bruder Rafael ist mehr als Gläubigkeit. Sie hat den Charakter einer platonischen Liebesbeziehung angenommen. In ihrem ersten langen Dokumentarfilm nimmt die Autorin Maria Mohr, Nichte von Schwester Ingrid, den kirchlichen Prozess der Heilig­sprechung als Rahmen, um ihre Tante zu porträtieren und der Wirkung des seligen Bruders Rafael nachzugehen, der ihr Leben und das vieler anderer Gläubigen bestimmt.

Sonntag, 24. April (Ostersonntag)

arte, 9.55 bis 12.30 Uhr

Händel: Der Messias

Musik, Österreich 2009, Originalfassung mit Untertiteln, arte/ORF

Georg Friedrich Händels Werk umfasst über 40 Opern und 25 Oratorien, darunter den Messias mit dem weltberühmten Halleluja-Chor, uraufgeführt 1742 - eines der populärsten Werke des klassischen geistlichen Repertoires, das Werk, das unter anderem Händels Ruhm begründete. arte zeigt eine Produktion des Theaters an der Wien und der Opéra National de Lorraine Nancy. Es singen der Arnold-Schoenberg-Chor und das Ensemble Matheus. Das Oratorium Der Messias schrieb Händel in nur 24 Tagen. Und am 13. April 1742 wurde es mit großem Erfolg in Dublin uraufge­führt. Es hat drei Teile und basiert auf Bibeltexten in englischer Sprache. Diese sind von Charles Jennens, einem engli­schen Mäzen und Librettisten, zusammengestellt worden. Und Händel machte daraus sein Meisterwerk.

Winter´s Bone

Ein Film über die amerikanische Provinz, die nur selten in den Blick Hollywoods gerät. In der Einöde einer gebirgigen Waldlandschaft versucht die 16-jährige Ree (Jennifer Lawrence), zumindest für ihre kleinen Geschwister ein wenig das Gefühl familiärer Geborgenheit zu er­halten. Als herauskommt, dass ihr verhafteter Vater für seine Kaution das Haus verpfändet hat und seither verschwunden ist, muss Ree sich auf die Suche nach ihm begeben, damit die ­Familie nicht auch noch das Haus verliert. Eine fesselnde und erschütternde Reise in die Abgründe des dörflich ­geprägten Mittleren Westens.

Start: 31.3. Länge: 100 Min.

USA 2010 Regie: Debra Granik

Alles, was wir geben mussten

Wie sähe die Welt von heute aus, wenn vor fünfzig Jahren das Klonen für medizinische Zwecke erfunden worden wäre? Auf diesen Gedanken baute der britische Schriftsteller Kazuo Ishiguro seinen 2005 veröffentlichten preisgekrönten Roman Alles, was wir geben mussten auf. Der Amerikaner Mark Romanek hat ihn nun verfilmt. In einem engli­schen Internat werden Schüler auf ihre Zukunft vorbereitet. Doch erst allmählich wird Kathy (Carey Mulligan) und ihren beiden besten Freunden klar, was das be­deu­tet. Verfangen in Liebe und Freundschaft, verschließen sie lange die Augen vor der Ausbeutung ihrer Existenzen als Nebenprodukt des medizini­schen Fortschritts.

Start: 14.4. Länge: 103 Min.

Großbritannien/USA 2010

Regie: Mark Romanek

Der Name der Leute

Eine Liebeskomödie der weniger kon­ventionellen und vorhersehbaren Art: Die hübsche Baya (Sara Forrestier) hat es sich zum Auftrag gemacht, verstockte Rechtsradikale und fremdenfeindliche Chauvinisten zu bekehren - indem sie mit ihnen schläft. Bis sie eines Tages auf Arthur Martin (Jacques Gamblin) trifft. Der kauzige Veterinär scheint auf ihre Bekeh­rungsmaßnahmen nicht anzusprechen. Doch als er sich als Anhänger der Sozialisten zu erkennen gibt, beginnt eine amüsante Romanze mit hitzigen Diskussionen und politisch unkor­rekten Verwicklungen. Und das Auf­ein­ander­treffen ihrer gegensätz­lichen Eltern heizt die ideologischen ­Wider­sprüche erst recht noch an.

Start: 14.4. Länge: 100 Min.

Frankreich 2010

Regie: Michel Leclerc

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