Den Tod und das Leiden anderer Menschen klagend zu betrauern und die Lücken, die in unser Leben gerissen sind, nicht zu verschweigen, öffnet das Leben für die Einsicht in seine Unverfügbarkeit.
So ganz einfach ist es nicht, in Zeiten des Coronavirus am letzten Apriltag für die Juniausgabe von zeitzeichen zu schreiben, noch mitten im Lockdown und noch dazu aus einem nahezu menschenleeren kleinen Universitätsstädtchen in Schottland.
Seit fast einem Jahr leben wir nun in Großbritannien. Jeder Tag dieses Jahres war begleitet von erregten Diskussionen über den Brexit – von den Radionachrichten am frühen Morgen bis zu den Fernsehdiskussionen am späten Abend. Wir erleben die Ausweitung einer Verfassungskrise.