Moderner Schrein in Naumburg Im Oktober wurde die Benediktinerin Hildegard von Bingen (1098-1179) zur Kirchenlehrerin erhoben. Aus diesem Anlass schuf der in München lebende Künstler Philipp Schönborn einen strahlenden Schrein, der noch bis 28. Februar in der Krypta des Naumburger Doms besichtigt werden kann. Schönborn verarbeite dabei fotografische Aufnahmen des Hildegardschreins in Eibingen am Rhein, wo ihre Reliquien aufbewahrt werden. Die Skulptur, die bereits im Berliner Dom zu sehen war, soll als leuchtendes Erinnerungsmal zum Fragen und Nachdenken anregen.
Sprechende Stolpersteine In rund 500 Orten erinnern sie an die Opfer des Nationalsozialismus, die Stolpersteine des Künstlers Gunther Demnig. In Hamburg haben die jungen Medienwissenschaftlerinnen Marta Werner und Sarah Dannhäuser die Idee weiterentwickelt. Mit Hilfe einer Mobilfunk-App werden aus den goldenen Klötzen "Stolpertonsteine". Per Smartphone lassen sich Dateien ansteuern, in denen professionelle Sprecher die Biographie der Opfer erzählen. Eingebettet in einer Klanglandschaft aus der Gegenwart soll so ein neuer Zugang zur Hamburger Geschichte entstehen.
Giacomettis Kunst in Hamburg Für den einen sind sie asketisch und meditativ, den anderen erinnern sie an ausgemergelte Gefangene eines Arbeitslagers - die überschlanken Figuren sind wohl die markantesten Kunstwerke von Alberto Giacometti. Doch sein Werk ist weitaus umfassender und vielfältiger, wie demnächst in Hamburg gleich zwei Museen zeigen. Ab dem 26. Januar präsentiert das Bucerius Kunst Forum 120 Plastiken, Gemälde und Zeichnungen. Die Ausstellung ist inhaltlich auf die zeitgleich in der Hamburger Kunsthalle stattfindende Schau "Giacometti. Die Spielfelder" abgestimmt. Hier werden ab dem 25. Januar erstmals in Deutschland Giacomettis kaum bekannte surrealistische Frühwerke präsentiert. Ab den Dreißigerjahren richtete Giacometti die Skulptur horizontal aus und entwickelte das bis heute in der Kunst wirkende Konzept der "Skulptur als Platz".