Schwerpunkt Juli 2022

Unser Kolonialismus

Über den Umgang mit einem blutigen Erbe

Der Kolonialismus der Deutschen war lange ein wenig beleuchtetes Thema in der gesellschaftlichen Debatte. Dabei wirkt er bis heute nach in Politik,  Kultur, aber eben auch in Theologie und Kirche. Der postkoloniale Ansatz will diese Strukturen offenlegen. Doch seine Vertreter treffen auf Widerstand. Zurecht?

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Klagen verzögern ihre Umbenennung: Die nach dem Kolonialkaufmann Adolf Lüderitz (1834–1886) benannte Straße im Berliner Stadtteil Wedding
Foto: picture alliance/Sascha Steinach
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„Wir brauchen eine Aufklärung 2.0“

Gespräch mit dem Erziehungswissenschaftler Louis Henri Seukwa über koloniales Wissen, die Wildnis des europäischen Humanismus und postkoloniale Ansätze in der Pädagogik.
„Volk ohne Raum“ hieß der Roman von Hans Grimm aus dem Jahr 1926, der koloniale Ansprüche Deutschlands rechtfertigte. Sein Titel fand auch Eingang in die Sprache der Nazis.
Foto: picture alliance/akg-images
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Drang nach Osten

Die deutsche Kolonialzeit ist Teil der gesamtdeutschen Erinnerungspolitik geworden. Das sei zwar erfreulich, meint der Journalist und Migrationsforscher Mark Terkessidis. Doch noch gelten die polnischsprachigen Provinzen des Kaiserreichs und Hitlers Feldzug in den Osten nicht als Bestandteile deutscher Kolonialpolitik. Warum eigentlich nicht?
Benin-Bronzen im Kölner Rautenstrauch-Joest-Museum.
Foto: picture-alliance/Marius Becker
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Einfach zurückgeben?

Im Zuge der kolonialen Feldzüge der Europäer in anderen Kontinenten kamen auch zahlreiche Kulturgüter in die Museen der westlichen Metropolen. Aber ist deswegen alles, was dort aus kolonialen Kontexten gezeigt wird, Beutekunst? Und wann müssen solche Stücke zurückgegeben werden?
Kirchbau in Simorangkir, Sumatra, Indonesien.
Foto: akg-images
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„Wir haben es von Euch gelernt!“

Wie gehen heutige Missionsgesellschaften mit ihrem kolonialen Erbe um? Martina Pauly von der Vereinten Evangelischen Mission (VEM) beschreibt den Reflektions- und Reformprozess im eigenen Hause.
„Schwarz bin ich, doch schön“, übersetzt die Einheitsübersetzung einen Vers aus dem Hohelied. Im Original steht „und“, nicht „doch“.
Foto: akg-images/Jean-Claude Varga
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Koloniale Erblasten

Koloniale Strukturen hinterlassen bis heute Spuren in Literatur, Politik, Wirtschaft – und auch in der Theologie. Stefan Silber, Professor für Didaktik der Theologie an der Katholischen Hochschule Nordrhein-Westfalen in Paderborn, beschreibt die Lasten der Vergangenheit.