Oh, mein liebster Plätscherbrunnen!

Punktum
Foto: Rolf Zöllner

Man kann das für kitschig halten, was ich gut verstehen kann, aber ich habe mir einen Plätscherbrunnen für den Balkon gekauft. Zur Entspannung, für einen Spottpreis von einem Kaffeeröster, fast Bauhaus-mäßig schlicht. Betrieben mit Sonnenenergie! Was soll man dagegen haben? 

Und, ja, der plätschernde Brunnen gab mir an einem bösen Tag im Mai Hoffnung wider alle Hoffnung, als alles zusammenbrach: Eine Wassersperrung war von 9 bis 11 Uhr morgens angekündigt. Das ist okay. Schließlich wird gerade die halbe Straße aufgebrochen, um Wasserleitungen aus den 1920er-Jahren zu ersetzen. Aber die Bauarbeiter beschädigten dabei aus Versehen am Vortag eine Stromleitung. Erst nach zwei Stunden war wieder Strom da. Die Folge: Ab dem Abend war in unserem Haus die äußerst sensible Therme kaputt und das warme Wasser weg.

Das sind wir gewohnt, denn schon kleinste Störungen der Therme, der Sensorik, der Spannung, des Wasserzulaufs, der Gaszufuhr oder des Luftdrucks (!) setzen sie zuverlässig schachmatt. Zweimal im Jahr meist: kein warmes Wasser, keine Heizung im Frühling oder Herbst, wenn es schon oder noch zu warm ist. Dann die angekündigte Wassersperrung. Es folgte wegen der Erdarbeiten für die Wasser­leitung eine Stromsperrung, sogar zweimal an diesem elenden Tag. Ohne Ankündigung natürlich. Immerhin, irgendwann brachte der Heizungsmonteur die Therme dann doch zum Laufen (er musste ja pausieren wegen des Stromstopps). Dann ging die Therme wieder. Erst mal. Provisorisch. Es fehlt nur noch ein neues Modul. 

Das Wasser soll in den nächsten Wochen noch zweimal gesperrt werden. Na ja, der Strom war am Abend des zweiten Tages noch zweimal weg, wieder ohne Warnungen. Wegen neuer Pannen oder zum Schutz der Arbeiter, blieb unklar. Dazu dauernd der Lärm der Baustelle. Nur mein Plätscherbrunnen lief zuverlässig und leise. Solange die Sonne schien. 

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