Einladung in den "zeitzeichen"-Salon

Unser Schwerpunkt zum Thema „Bekenntnis und Bedeutung. 1700 Jahre Konzil von Nicäa“ ist Ihnen als Abonnentin und Abonnent auf unserer Website oder im Heft bereits seit Monatsanfang zugänglich. Jetzt können Sie mit Fachleuten über die spätantike Kirchenversammlung diskutieren.
Am Montag, den 26. Mai, öffnet um 18 Uhr unser digitaler Salon seine virtuellen Türen exklusiv für Online- und Print-Abonnent:innen. Zu Gast sind Christoph Markschies, Ulrich H.J. Körtner, Dagmar Heller und Bischof Emmanuel sowie aus der „zeitzeichen“-Redaktion Reinhard Mawick und Stephan Kosch. Die Moderation übernimmt „zeitzeichen“-Redakteur Philipp Gessler.
Bischof Emmanuel von Christoupolis ist Vikarbischof der Griechisch-Orthodoxen Metropolie von Deutschland. Er analysiert, dass die Gesellschaft wie damals zur Zeit des Konzils von Nicäa vor großen Herausforderungen stehe und erneut um ihre Identität und Einheit ringe. Bischof Emmanuel schreibt: „Ich hoffe, dass wir durch das Nizäa-Jubiläum das Geschenk der Einheit in Christus neu entdecken werden.“
Dagmar Heller ist Orthodoxie-Expertin und leitet das Konfessionskundliche Institut des Evangelischen Bundes in Bensheim. Sie betonte in ihrem Artikel in „zeitzeichen“: „Die Einheit der Kirchen ist bis heute das wesentliche Ziel der ökumenischen Bewegung. In diesem Sinne hat das Konzil von Nizäa 325 eine Vorbildfunktion nicht als ein Format und auch nicht in seinen Formalia, aber dafür, dass das Ringen um Einheit als Zeichen nach außen für die Kirche wesentlich ist.“
Ulrich H.J. Körtner lehrt Systematische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. In seinem „zeitzeichen“-Artikel unterstrich er die Reflexionen des Konzils über die Dreieinigkeit Gottes und die Bedeutung des Glaubens an die Trinität noch heute, nicht zuletzt für die protestantische Theologie. So hält er fest: „Recht verstanden, ist die christliche Glaubenserfahrung, wann anders es sich wirklich um Christuserfahrung handelt, stets eine trinitarische Gotteserfahrung, mag sie auch nicht als solche auf den Begriff gebracht werden.“
Christoph Markschies ist Professor für Antikes Christentum an der Humboldt-Universität in Berlin und Präsident der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Der „zeitzeichen“-Kolumnist sieht neben den Leistungen des Konzils auch Entscheidungen mit fragwürdigen Folgen. Dazu gehört: „Die enge Verbindung mit dem Kaiser hat auch dazu geführt, dass aus abweichender Lehre in einer Religion nun plötzlich ein justiziables Vergehen im Staat wurde: Falsche Lehre wurde kriminalisiert. Das kann man bei allem Interesse an einem klaren theologischen und kirchlichen Profil nicht gutheißen.
„zeitzeichen“-Chefredakteur Reinhard Mawick und „zeitzeichen“-Redakteur Stephan Kosch haben in sehr persönlichen Texten das Konzil von Nicäa gewürdigt. Reinhard Mawick näherte sich dem Konzil durch ein Werk von Johann Sebastian Bach, dem „Symbolum Nicenum“ und weitete diese Erfahrung aus zu einer Betrachtung über die Beziehung zu Gott und anderen Menschen. Stephan Kosch schilderte seine Probleme, das Glaubensbekenntnis von Nicäa und Konstantinopel heute zu beten, und regte an, ein neues, heutiges Bekenntnis der gesamten Christenheit zu finden.
Und was denken Sie? Welche Rolle spielt heute noch das Konzil von Nicäa, das nun schon 1700 Jahre zurück liegt, für unseren Glauben und in unserer Kirche? Ist es mehr als Nostalgie, wenn in diesem Jahr an vielen Orten in Gottesdiensten und Tagungen an die Kirchenversammlung der Spätantike erinnert wird? Sagt Ihnen das Glaubensbekenntnis von Nicäa und Konstantinopel noch etwas, das an hohen Feiertagen gelegentlich auch hierzulande noch gebetet wird? Kann das mit vielen Kirchen gemeinsame Glaubensbekenntnis wirklich eine Brücke der Ökumene sein?
Diskutieren Sie mit! Melden Sie sich per Mail unter Angabe Ihrer Kundennummer unter redaktion@zeitzeichen.net an. Sie erhalten rechtzeitig einen Link zu unserem digitalen Salon via zoom. Wir freuen uns auf Sie!
Philipp Gessler
Philipp Gessler ist Redakteur der "zeitzeichen". Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Ökumene.