Im Klanggewand

Der Prophet in Neuedition

In einen getragenen sphärischen Keyboardsound mischen sich orientalisch anmutende Flötenklänge. In der nächsten Lesepause folgen meditative Saitentöne, die in den Weiten des Raumes verhallen. Sie stimmen in den Wortlaut ein, der Gotthard Fermors Höredition von Khalil Gibrans (1883–1931) berühmten Reden des Propheten Almustafa prägt.

Vor genau einhundert Jahren erschien der Text Der Prophet des libanesisch-amerikanischen Dichters Khalil Gibran, inzwischen millionenfach verkauft und auch in Deutschland in zahlreichen bibliophilen Geschenkausgaben aufgelegt. Er baut eine Brücke zwischen Orient und Okzident, zwischen Christentum und Islam.

ln prosaischem, fast märchenhaftem Erzählton liest Sprecher Gernot Fermor den Propheten. Fermor, Professor für Kirchliche Bildungsarbeit an der Evangelischen Hochschule in Bochum, hat sich viel vorgenommen. Er will der tragenden Stimme des Textes Raum geben, schreibt er in der Einleitung des neu editierten Klangbuches, das neben dem vollständigen Text Gibrans auch stimmungsvolle Fotos von Klaus Diedrich enthält. Die goldschimmernde CD ist in den blauen Karton des Buchtitels eingearbeitet.

In der Tat fügt die spirituell anmutende Musik dem geschriebenen Text eine ganze Dimension hinzu. Die eigens von Josef Marschall geschaffene Komposition inszeniert und vertieft das gesprochene Wort. Oder wie Fermor formuliert: „Und dann kann dieses Lied in uns zum Klingen kommen, Resonanz finden, im Sinne unseres eigenen Klangs, unserer eigenen Stimme.“ Eine Entdeckungsreise ist garantiert.

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Kathrin Jütte

Kathrin Jütte ist Redakteurin der "zeitzeichen". Ihr besonderes Augenmerk gilt den sozial-diakonischen Themen und der Literatur.


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