Europa ist die dritte Säule

Gespräch mit dem liberalen Rabbiner Walter Homolka über die Bedeutung Israels und der Diaspora für das Judentum und die Frage, ob es ein jüdisches Volk gibt
Foto: privat
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Rabbiner Walter Homolka (47) ist Rektor des jüdisch-theologischen Abraham-Geiger-Kollegs an der Universität Potsdam und Honorarprofessor an deren Philosophischen Fakultät. Der gebürtige Bayer gehört dem Vorstand der Weltunion für Progressives Judentum an und ist Vizepräsident von deren europäischem Zweig.

zeitzeichen:

Herr Professor Homolka, warum ist für Juden die Trias Gott, Volk, Land wichtig?

Walter Homolka:

Es gibt eine traditionelle Einheit zwischen dem Gott Israels, dem Volk Israel und dem Land Israel, weil auch der Bund, den Gott mit seinem Volk geschlossen hat, sich in der Verheißung des Landes Israel begründet. Und in diesem Land hat sich ja dann die Erwählung Israels auch konkretisiert. Insofern kann man sagen, dass Gott dort, in der Geschichte des jüdischen Volkes, erfahrbar wurde. Deswegen gibt es im traditionellen Judentum auch die Regel, dass das Wohnen im Land alle anderen Gebote aufwiegt. Das zeigt, welche hohe Wertschätzung das Land Israel genießt. Das hat auch damit zu tun, dass für orthodoxe Juden das Halten der 613 Ge- und Verbote eng mit dem Land Israel verknüpft ist. Denn sehr viele dieser Ge- und Verbote lassen sich nur dort richtig halten.

Nun sind Sie ein liberaler jüdischer Theologe und Rabbiner. Sind Sie ebenfalls der Überzeugung, dass das Wohnen im Land Israel das Halten aller Gebote aufwiegt?

Walter Homolka:

Was ich erwähnt habe, zeigt, welch hohe Wertschätzung dem Wohnen im Land Israel in der Tradition beigemessen wird. Im 19. Jahrhundert, als sich das liberale Judentum im Zuge der Aufklärung entwickelt hat, ist die Bedeutung des Landes dann sehr häufig abstrahiert worden. Von Abraham Geiger, dem Namensgeber unseres Rabbinerseminars, gibt es die Aussage, dass Jerusalem eher ein Gedanke ist und keine räumlich begrenzte Stätte. Aber das war natürlich zeitbedingt.

Ich finde es bemerkenswert, dass Leo Baeck, der große liberale Rabbiner und Theologe, der - 1956 in London gestorben - weitgehend vor der Staatsgründung Israels gewirkt hat, immer eine sehr hohe Meinung vom Land Israel und seiner Bedeutung für das jüdische Volk gehabt hat. Er hat einmal Israel bereist und gesagt: "Wo immer ein Jude auf der Welt lebt, der neue Staat Israel geht ihn an, ja muss ihn angehen. und er wirkt auch auf ihn ein, ob er will oder nicht." Und das stimmt wirklich. Denn selbst wenn Juden dem Staat Israel neutral gegenüber stehen, wirkt er ja auf sie ein. Denn wir Juden werden mit dem verbunden, was dort passiert, und wir müssen dazu immer wieder Position beziehen.

Insofern kann man mit Baeck von einer schicksalhaften Verknüpfung sprechen. Als liberaler Jude würde ich mir auch das Bild Leo Baecks von der Ellipse zu Eigen machen, der das Verhältnis zwischen Israel und den Juden gleicht, die anderswo leben, in der Diaspora. Das heißt, jüdische Erfahrung bewegt sich zwischen zwei Polen, der eine ist das Land und der Staat Israel, und der andere ist die Diaspora. Und um diese beiden Pole kreist auch immer wieder die Frage nach der jüdischen Identität.

Beginnen wir mit dem Land und dem Staat Israel. Welche Funktion hat dieser Pol für das Judentum insgesamt?

Walter Homolka:

Das zeigt schon ein Blick in die Hebräische Bibel. So sind im Buch Exodus die Erfahrung der Errettung der Juden aus der Sklaverei in Ägypten mit der Landverheißung und der Erfüllung dieser Verheißung eng verknüpft. Man kann also sagen: Für jüdische Theologie ist es immer wichtig, sich auf Israel als den Ort des Liebeserweises Gottes zurückzubeziehen. Da ist so, wie wenn ein Liebespaar immer wieder zu dem Baum zurückkehrt, in dessen Schatten sich die beiden erstmals ihre Liebe gestanden und geschworen haben.

Für mich ist aber auch interessant und wichtig, dass es für Juden bei der Landverheißung und ihrer Erfüllung nicht einfach um ein Besitzrecht geht, sondern vor allem um eine Aufgabe. Das wird im 119. Psalm deutlich, in dem der Beter sich bewusst ist, dass er ein Gast im Land ist. Und er bittet Gott: "Verbirg vor mir nicht Deine Gebote". Das heißt doch, mit dem Land ist die Aufgabe verbunden, Gottes Gebote zu verwirklichen. Und das wird auch in der Unabhängigkeitserklärung des an sich säkularen Staates Israel deutlich. Denn dort heißt es über den jüdischen Staat, er werde sich auf Freiheit und auf Gerechtigkeit und Frieden im Sinne der Visionen der Propheten stützten. Damit ist ein Konzept vorgegeben, auch wenn es - schaut man auf die aktuelle Politik - nicht immer verwirklicht wird.

Überfordert ein so hoher Anspruch nicht ein Land und seine Bürger?

Walter Homolka:

Nein. Vielmehr muss darüber gestritten werden, wie die Politik diesem hohen Anspruch gerecht wird, und das geschieht auch. Ein Streit darüber ist ja möglich - im Gegensatz zu anderen Ländern. Dabei halten liberale Juden die Freiheit und Menschenwürde des Einzelnen hoch und wehren allen Tendenzen, hier Eingriffe vorzunehmen. Das liberale Judentum verbindet ein volles Ja zum Staat Israel mit starker Kritik an konkreten Missständen.

Wenn orthodoxe Juden darauf dringen, dass in den Stadtbussen Jerusalems Männer und Frauen getrennt sitzen, stößt das bei uns auf großen Widerstand. Und mit Hilfe des Israel Religious Action Center klagen wir immer mal wieder vor dem Obersten Gerichtshof Israels oder protestieren bei Regierung und Knesset, wenn Grund-, Menschen- und Religionsrechte verletzt werden. Oft mit Erfolg.

So sind wir ein durchaus kritischer Partner Israels, aber wir sprechen ein prinzipielles Ja zu diesem Staat und seiner funktionierenden Demokratie. Deshalb ist Jerusalem seit 1973 auch der Hauptsitz des liberalen Judentums, der Weltunion für Progressives Judentum. Das ist unser Ausdruck der Solidarität mit dem Staat Israel, der in einer wirklich prophetischen Situation, nach der Shoa, zur Heimstätte für das jüdische Volk geworden ist.

Welche Bedeutung hat denn für Sie der andere Pol der Ellipse, die Diaspora, also das Judentum außerhalb Israels?

Walter Homolka:

Die Beziehung zwischen der Diaspora und Israel ist keine Einbahnstraße. In diesem Zusammenhang erinnere ich gerne daran, dass der Talmud, der in Babylon entstanden ist, in der jüdischen Tradition größeres Gewicht und höhere Autorität besitzt als der Palästinische Talmud. Mit anderen Worten, die Existenz in der Diaspora ist für Juden nie nur eine Notsituation gewesen, mit Defiziten behaftet, sondern sie hat für das Judentum von jeher auch einen positiven Beitrag geleistet.

Ja, das, was wir heute als Judentum wahrnehmen, das rabbinische Judentum, ist nach der Tempelzerstörung im Jahre 70 erst richtig zum Tragen gekommen, also als Juden die Eigenstaatlichkeit endgültig verloren hatten und über die damalige Welt zerstreut wurden. Auch mit Blick auf die Gegenwart muss ich feststellen, dass viele der Fragen, die das Judentum heute bewegen, wesentlich in der Diaspora lebendig diskutiert und geistig reflektiert werden. Das gilt gerade für die usa, wo heute die meisten Juden außerhalb Israels leben.

Ich hoffe darüber hinaus, dass sich das europäische Judentum, als eine dritte Säule, langsam wieder erholt, um eine weitere Stimme in diesem lebendigen Konzert beitragen zu können. So hat für mich die Diaspora einen enormen spirituell-religiösen Wert, durchaus ebenbürtig dem Bezug auf das Land Israel. Die Diaspora mischt sich auch ein, wenn in Israel über innerjüdische, religiöse wie politische Fragen gestritten wird. Eine Plattform dafür ist die Jewish Agency , deren Ziel nicht nur die Einwanderung nach Israel ist, sondern auch die Stärkung der weltweiten jüdischen Gemeinschaft. Die Diaspora mischt sich so auch ein, wenn es um die Frage geht, wer als Jude gilt und Anspruch auf die israelische Staatsbürgerschaft erheben kann.

Inwiefern gibt es denn überhaupt ein jüdisches Volk? Der Begriff "Volk" ist ja nicht eindeutig. Volk kann man ethnisch definieren, als Gemeinschaft, die durch dieselbe Sprache und dieselbe Geschichte miteinander verbunden ist. Aber man kann Volk auch im übertragenen Sinne verstehen, so wie die Christen sich als Volk Gottes verstehen. Ich frage Sie nach dem jüdischen Volk auch deswegen, weil die amerikanischen Reformjuden 1885 in ihrer "Pittsburgh Platform" erklärt haben, Juden bildeten keine "Nation", sondern vielmehr eine "religiöse Gemeinschaft".

Walter Homolka:

Im 19. Jahrhundert haben Juden ein ähnliches Problem gehabt, wie die römischen Katholiken. Beiden hat man ja in Deutschland Verbindung zum Ausland vorgeworfen und mangelnde Loyalität dem jeweiligen Nationalstaat gegenüber, und man hat sie deswegen verleumdet und diskriminiert. Und beide haben demgegenüber betont, loyale Bürger des Staates zu sein wie alle anderen. Napoleon ließ sich bei der Emanzipation der Juden von dem Prinzip leiten: Dem Juden als Individuum alles, den Juden als Kollektiv nichts.

In dieser geschichtlichen Situation trat bei Juden das Selbstverständnis, ein Volk zu sein, in den Hintergrund. Aber Sie haben recht, der Volksbegriff muss nicht ethnisch verstanden werden. So spricht das Zweite Vatikanische Konzil im Hinblick auf die Christen vom Volk Gottes. Auch der Begriff des jüdischen Volkes ist vielschichtig. Sie müssen nur einmal in Tel Aviv auf der Straße stehen und die Menschen beobachten. Dann werden Sie feststellen, wie vielfältig und verschiedenartig Israelis sind, die - oder deren Vorfahren - bekanntlich aus allen Herren Ländern eingewandert sind. Was für die israelische Gesellschaft gilt, gilt auch für die Diaspora.

Der Begriff "Am Israel", jüdisches Volk, steht meines Erachtens für die kontinuierliche Beziehung Gottes zu einer bestimmten Gruppe von Menschen. Gott ist ihr Gegenüber durch die ganze Geschichte hindurch. Und da spielt natürlich auch der Erwählungsbegriff eine Rolle. Damit wird eine spezifische Gotteserfahrung abgegrenzt gegen andere mögliche Erfahrungen. Gleichzeitig ist der Begriff des jüdischen Volkes ein offener Volksbegriff. Denn Menschen können dem Judentum beitreten, und sie haben es im Laufe der Geschichte ja auch immer getan. Und Konvertiten werden so behandelt, als seien sie schon am Sinai dabei gewesen, als Mose die Tora entgegennahm. Das heißt, alle die, die die Tora als ihre Lebensordnung wählen und sich in die jüdische Schicksalsgemeinschaft hineinstellen, gehören zum jüdischen Volk, zum "Am Israel".

Verschiedene evangelische Landeskirchen, darunter die rheinische, werten die Errichtung des Staates Israels - und neuerdings dessen Fortbestand - als "Zeichen der Treue Gottes". Teilen Sie diese Interpretation?

Walter Homolka:

Ich würde eher die Treue Israels zu Gott betonen. Damit drücken wir auch aus, dass wir das ernst nehmen, was Gott uns Juden aufgetragen hat. Ein mittelalterlicher Bibelkommentator, Nachmanides, hat geschrieben, Gott habe den Juden geboten, im Land zu wohnen und es zu erben. Und dieses Gebot aufzugreifen, ist ein wichtiger Aspekt der jüdischen Erfahrung. Die Besiedelung Palästinas, seine Wiederbesiedelung durch Juden, hat ja nicht erst 1948 begonnen, sondern schon sehr, sehr lange vorher: Nach Israel gehen und dort leben, diese Sehnsucht hat sich durch die jüdische Geschichte hindurchgezogen, auch als in Palästina noch kein jüdischer Staat existierte.

Möglichweise werte ich die Errichtung des Staates Israel auch deswegen nicht als "Zeichen Gottes", weil mir eher die Kontinuität wichtig ist. So hat für mich die Gründung Israels kein Offenbarungsmoment. Dafür war die Staatsgründung auch zu wenig religiös fundiert. Eigentlich hatten die Gründer des Staates Israel ein sozialistisches Experiment vor. Und die heutigen Probleme im Bereich des israelischen Religionsrechtes sind auch darauf zurückzuführen, dass man 1948 wohl dachte, die religionsrechtlichen Probleme würden sich irgendwie und irgendwann von selber erledigen, denn die Religionen würden in diesem Staat ohnehin keine zentrale Rolle spielen.

Daher sind viele religiöse Konfliktfälle heute noch virulent. Wie Sie wissen, kann in Israel ein Katholik keine Jüdin heiraten. Denn es gibt bisher keine Zivilehe. Daher, um nur ein Beispiel zu nennen, muss dieses katholisch-jüdische Paar -wie viele andere israelische Paare - nach Zypern fliegen, um standesamtlich heiraten zu können. Das schränkt natürlich ihre Grund- und Menschenrechte ein.

Das heißt, Sie plädieren dafür, dass in Israel die Zivilehe eingeführt wird.

Walter Homolka:

Die Einführung der Zivilehe ist eine unbedingte Forderung, auch um innerjüdische Konflikte einer Lösung zuzuführen. Religionsgesetzlich ist einem Kohen - Nachkomme von Priestern - die Ehe mit einer Geschiedenen verwehrt. Auch diese beiden israelischen Staatsbürger haben in Israel gegenwärtig nicht die Möglichkeit, die Ehe einzugehen, weil ein orthodoxer Rabbiner die beiden nicht trauen würde. Als kritischer Partner des Staates Israel sprechen liberale und konservative Juden solche und andere Fragen immer wieder an.

Damit wird deutlich, dass wir selbst eine geistige Entwicklung genommen haben. Die Auffassung Heinrich Heines, die Tora sei das "portative Vaterland" der Juden, hat sich angereichert und ergänzt. Schon 1937, in der "Columbus Platform", haben die amerikanischen Reformjuden - anders als noch in der "Pittsburgh Platform" von 1885 - erklärt, Juden müssten den Aufbau einer "Jüdischen Heimstätte" in Palästina unterstützen - als Zufluchtsort für verfolgte Juden, aber auch als "Zentrum jüdischer Kultur und Spiritualität". Die Einstellung vieler Juden in der Diaspora zum Land Israel dürfte sich auch deswegen geändert haben, weil die Euphorie über den Nationalstaat, in dem man als gleichberechtigter Bürger leben wollte, abebbte.

Die Frage, wie man die Gleichberechtigung erreichen kann, hatte sich in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts vielerorts erledigt. In den Vordergrund trat die Frage nach der jüdischen Identität: Was heißt es für mich, Jude sein? Wie gesagt, liberale Juden fühlen sich heute mit Israel verbunden und beteiligen sich intensiv an den dortigen Diskussionen. Dabei engagieren wir uns für ein demokratisches und pluralistisches Israel. Wir wollen mit aller Kraft verhindern. dass sich der Staat Israel zu einer Theokratie entwickelt.

Als 1861 die Stuttgarter Synagoge eingeweiht wurde, schloss der Rabbiner die Einweihungspredigt mit dem Ausruf: "Stuttgart ist unser Jerusalem". Könnten Sie so etwas auch sagen? Ist Berlin Ihr Jerusalem, oder München, wo sie gelebt haben?

Walter Homolka:

Ich persönlich finde - wie gesagt - das Bild von der Ellipse sehr hilfreich, in der sich jüdisches Leben bewegt. Das drückt sich auch in der Struktur der Rabbinerausbildung am Abraham Geiger Kolleg aus. Der Staat Israel ist ein nicht mehr wegzudenkender Teil jüdischen Existenz. Deswegen müssen unsere Studenten auch einen Teil ihres Studiums in Israel absolvieren. Dort können Sie ihre Hebräischkenntnisse vertiefen und erfahren, wie es ist, einer Mehrheitskultur anzugehören.

Wenn ich aber betrachte, wo heute die geistigen Impulse für das Judentum herkommen, könnte ich vielleicht auch sagen: Amerika ist mein Jerusalem. Von dort kommen aktuell die meisten geistigen Anstöße, und die Vielfalt der Institutionen und geistigen Meinungen ist in den usa sehr viel größer als im weitgehend säkularen Israel. Selbst die Orthodoxie macht in Israel ja höchstens 15 Prozent der Bevölkerung aus.

Ich empfinde sehr europäisch, sehr deutsch. Deshalb arbeite ich an einer Vielstimmigkeit des Judentums, wo Europa neben Nordamerika und Israel Teil einer geistigen Trias sein kann, dem innerhalb des Judentums Wertschätzung und Bedeutung zukommt. Im Potsdamer Abraham Geiger Kolleg bilden wir Rabbiner und Kantoren aus, damit in Deutschland und Europa etwas wieder ersteht, was es schon mal gegeben hat: ein bedeutender Beitrag für die jüdische Identität und für ein lebendiges Judentum.

Das Gespräch führte Jürgen Wandel am 27. Mai in Berlin.

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Walter Homolka

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