"Der Einkauf schafft eine ideelle Verortung", sagt der Konsumforscher Stephan Grünewald im Spiegel. "Die Leute suchen Nähe, Authentizität, Sinn." Grünewald legt Konsumenten nicht in den Kernspintomografen, sondern auf die Couch, kommt aber zu ähnlichen Ergebnissen: "Wir leben in einem visionären Vakuum und sind shoppend auf Sinnsuche. Wie in der Kirche will der Mensch auch als Konsument ja nicht nur, dass der Klingelbeutel rumgeht."
Der Theologieprofessor Friedrich Willhelm Graf lässt an den deutchen Kirchen kein gutes Haar. In der Frankfurter Allgemeinen Zeitung schrieb er: "Die deutschen Kirchen sind stark vermachtete und verfilzte Organisationen mit viel Pfründenwirtschaft und Alimentierung von Funktionären, die gern unter sich bleiben und miteinander in einem verquasten Stammesidiom kommunizieren."
Auf die Frage: Was fasziniert Sie an Mördern? antwortete der dänische Schriftsteller Jussi Adler-Olson in chrismon: "Ich bin Anfang der 1950er Jahre in einer psychiatrischen Klinik aufgewachsen, in der mein Vater als Psychiater tätig war. Meine besten Freunde waren Geisteskranke. Ich lernte einen sehr sympathischen Patienten kennen, der allerdings seine Frau umgebracht hatte. Ein netter kleiner Mörder, sagte mein Vater immer. Seither denke ich darüber nach, wo das Böse herkommt."
Auf ihrer Suche nach Frutariern, also nach Menschen, die sich ausschließlich von Obst ernähren, wurde die Schriftstellerin Karin Duve fündig. Im Berliner Stadtmagazin Tip sagte sie, der Typ sei religiös motiviert gewesen. "Das war der, der sagte, im Paradies hätte die Leute ja auch nur Obst gegessen". Auch auf Frutarier-Websites, so ihre Beobachtung, werde es biblisch-religiös. "Also gar nicht so esoterisch, sondern christlich, sehr eins-zu-eins mit der Bibel."