"Kirche ist politisch"

Gespräch mit Dagmar Pruin, der neuen Präsidentin von Brot für die Welt, über die ersten 100 Tage im Amt und die kommenden Herausforderungen für die Entwicklungszusammenarbeit
Portrait Dagmar Pruin
Foto: Hermann Bredehorst/Brot für die Welt
Dagmar Pruin wurde 1970 in Leer/Ostfriesland geboren und studierte Evangelische Theologie in Hamburg, Göttingen und Berlin und Jüdische Studien an der Hebräischen Universität Jerusalem. Von 1998 bis 2006 war sie an der Theologischen Fakultät der Humboldt-Universität zu Berlin wissenschaftliche Mitarbeiterin und promovierte 2004 im Fach Altes Testament. Studienaufenthalte und Lehrtätigkeiten führten sie nach Jerusalem, Tel Aviv, Washington DC und Stellenbosch (Südafrika). Sie war Gründungsmitglied des Forschungsbereichs „Religion und Politik“ und von 2013 bis 2020 Geschäftsführerin der Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF). Die ordinierte Pfarrerin lebt in Berlin-Kreuzberg, ist verheiratet und Mutter zweier Kinder.

zeitzeichen: Frau Dr. Pruin, Sie sind jetzt gut hundert Tage Präsidentin von Brot für die Welt. Was hat Sie überrascht?

DAGMAR PRUIN: Ich bin fasziniert von der Vielfalt. Es ist ein großes Haus mit zwei Marken, Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe. Als Präsidentin bin ich ja für beide verantwortlich. Es war spannend festzustellen, wie unterschiedlich und doch miteinander verbunden die Arbeit beider Bereiche ist. Aber noch lerne ich sehr viel Neues kennen, und das wird auch eine Zeitlang so bleiben. Wir arbeiten schließlich mit rund zweittausend Partnerorganisationen zusammen.

Wie genau unterscheiden sich Brot für die Welt und Diakonie Katastrophenhilfe?

DAGMAR PRUIN: Die Diakonie Katastrophenhilfe ist für humanitäre Hilfe zuständig. Erdbeben, Überschwemmung, Hungersnot - wir werden damit den Partnerinnen und Partnern vor Ort so schnell wie möglich aktiv und leisten Hilfe in akuter Notsituation. Brot für die Welt arbeitet in der Entwicklungszusammenarbeit und setzt sich für die nachhaltige Veränderung auf verschiedenen Feldern ein, sei es Ernährungssicherung, Frauenrechte, Zivilgesellschaft, Klimagerechtigkeit. Idealerweise reifen die Maßnahmen beider Werke ineinander.

Woher stammt Ihr Interesse an der Entwicklungszusammenarbeit? Gibt es ein biografisches Erweckungserlebnis?

DAGMAR PRUIN: Nein, es war eher auch bei mir persönlich eine Entwicklungsarbeit. Ich komme aus einem kleinen ostfriesischen Dorf und einem kirchlich engagierten Elternhaus. Kirche war in meiner Jugend – ich war eine Teenagerin in den1980er-Jahren – ein Ort der Bildung und der politischen Aktion. Da war die Friedensbewegung, die Umweltbewegung, in meinem Fall auch ganz klar die Frage der Erinnerungspolitik, die in den Kirchen auf dem Land eine starke Bedeutung hatte. Ich habe dann Theologie studiert, auch jüdische Studien in Israel, habe promoviert im Fach Altes Testament, hatte ein großes Interesse an der politischen und theologischen Welt des Orients. Mit meiner Promotion schien der Weg in die wissenschaftliche Laufbahn klar vorgezeichnet.

Ich fühlte mich viel zu sehr in einem Elfenbeinturm

Und dann ist was passiert?

DAGMAR PRUIN: Ich habe mein erstes Kind bekommen und fühlte mich plötzlich mit meiner wissenschaftlichen Arbeit viel zu sehr in einem Elfenbeinturm. Als Mutter stellte sich mir die Frage, welche Verantwortung ich für die Welt trage und übernehme, noch einmal ganz neu. Vielleicht war das mein Erweckungserlebnis. In dieser Zeit gründete sich an der Humboldt- Universität zu Berlin der „Forschungsbereich Religion und Politik“, und ich konnte ein spannendes Projekt zu den transatlantischen Perspektiven auf Religion und Politik leiten. Nach dem Golfkrieg wurde klar, Bundeskanzler Gerhard Schröder und US-Präsident George W. Bush diskutierten aus verschiedenen Perspektiven, auch theologisch, oder eben gerade nicht theologisch. Das Auswärtige Amt war interessiert, Theologinnen und Theologen in diesen Diskurs zu holen, um noch einen anderen Deutungshorizont zu haben. Religion wurde plötzlich wieder als wichtige Dimension wahrgenommen, auch wegen der Angst nach 9/11. Ich gehörte dann auch zu einem Think-Tank in Washington für einige Monate mit meinem ersten Kind, unann d wurde gefragt, ob ich das deutsch-amerikanisch-jüdische Begegnungsprogramm der Bundesregierung neu konzipieren und leiten will. Und später, 2013, wurde ich Geschäftsführerin von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste, habe den Fokus also noch stärker auf Friedens- und Versöhnungsarbeit gesetzt, aber immer in einem politischen Kontext und gemeinsam mit Partnerinnen und Partnern. In diesem Punkt unterscheiden sich Brot für die Welt und Aktion Sühnezeichen gar nicht so stark.

Die Dimensionen sind schon umfassender, auch finanziell.

DAGMAR PRUIN: Ja, aber das Verbindende ist für mich die Arbeit an der Schnittstelle zwischen Politik, Zivilgesellschaft und Kirche oder Religion. Wenn man das ernstnimmt und als Motor begreift, passieren die entscheidenden Dinge.
 

Kirche ist also politisch?

DAGMAR PRUIN: Kirche ist politisch. Natürlich muss man ausdiskutieren, was das wirklich heißt. Wo spiegelt sich das? Welche Entscheidungen folgen aus dieser Grundhaltung? Was bedeutet das theologisch? Das wäre ein eigenes Interview…

Wobei uns Ihre theologische Motivation schon jetzt interessieren würde…

DAGMAR PRUIN: Mich hat ein Satz des Alttestamentlers Jürgen Ebach sehr berührt, den er in Anlehnung an  Gedanken von Theodor W. Adorno formuliert hat. Ebach hat gesagt: „Weil das, was ist, nicht alles ist, kann das, was ist, sich ändern.“ Die Verheißung ist, dass alles werden kann. Das ist der Unterschied zwischen den beiden Sätzen „Es ist so“ und „Es ist nun einmal so“. Das eine ist eine klare Analyse der Wirklichkeit, das andere bedeutet Resignation. Den zweiten , resignativen Satz muss ich nicht sprechen, weil es den anderen  Horizont dahinter gibt. Eine jüdische Weisheit sagt, wenn der Messias wiederkommt, wird er nichts Anderes tun, als die Welt ein winziges Stück zurechtsetzen. Wir sind eigentlich schon ganz nah dran und damit damit sind wir wieder bei der Arbeit für Brot für die Welt.

Inwiefern?

DAGMAR PRUIN: Es gibt genug Essen für alle. Die weltweit geernteten Pflanzen liefern zweieinhalb mal mehr Kalorien als nötig wären, um alle satt zu bekommen. Wir müssen nur ins Handeln kommen. Ich habe viel im jüdisch-christlichen Gespräch  gelernt. Es ist nicht egal, was wir tun. In dem, was Gott mit uns tut, sehen wir, was Gott von uns will. Es ist kein „Du musst“, sondern „Du bist in Kraft gesetzt, das auch zu tun“.  Lothar Kreyssig, der Gründer von Aktion Sühnezeichen und der „Aktion für die Hungernden“, hat an vielen Punkten gesagt, „Man kann es einfach tun!“. Auch als ökumenische oder interreligiöse Gemeinschaft der Handelnden.

Vor welchen großen Herausforderungen steht die Entwicklungszusammenarbeit derzeit?

DAGMAR PRUIN: Die Folgen der Corona-Pandemie werden die Welt auf lange Zeit prägen. Sie hat viele Erfolge der Entwicklungszusammenarbeit zunichte gemacht. Die wirtschaftliche Krise durch die Pandemie und ihre Bekämpfung trifft den informellen Sektor im Süden, in dem sehr viele Frauen arbeiten, mit voller Härte. Hier gibt es keine Hilfen und keine Absicherung. Die Weltbank befürchtet, dass der Anteil der Menschen, die in extremer Armut leben, wieder von 8,4 auf 9,4 Prozent weltweit steigen könnte.  Das ist eine brutale Zahl. Hinzu kommt: Die Fragilität der Gesundheitssysteme trat offen zutage. Sie führte nicht nur dazu, dass in vielen Ländern nicht ausreichend geholfen werden konnte. Bis heute starben rund vier Millionen Menschen weltweit an Covid-19. Viele weitere sind an anderen Krankheiten gestorben, etwa an Tuberkulose. Die Weltgesundheitsorganisation rechnet bis 2025 mit 1,5 Millionen Todesopfern nur durch Tuberkulose. Malaria, HIV und andere Krankheiten kommen hinzu. Eines steht fest: Wir brauchen starke öffentliche Gesundheitssysteme. Und jetzt, kurzfristig, genug Impfstoff gegen Covid-19 für alle, gerade auch in den Ländern des Südens.

Eine Aufhebung des Patentschutzes auf Impfstoffe gegen Covid-19 ist auch ethisch geboten
 

Die fordern eine temporäre Aufhebung des Patentschutzes für die recht teuren Impfstoffe, deren Entwicklung sehr viel Geld gekostet hat. Warum sollen die Firmen ihr Wissen nun umsonst hergeben?

DAGMAR PRUIN: Weil wir das Virus nur global besiegen werden. Und es ist ethisch geboten -  auch weil viele öffentliche Gelder in die Entwicklung flossen. Und rein praktisch müssen wir, etwa mit Blick auf mögliche Mutationen, die größtmögliche, umfassendste, weltweite Wirkung beim Impfen schaffen, um das Virus zu besiegen.

So etwas wie die Impfplattform Covax, über die Schwellen- und Entwicklungsländer mit Impfstoff versorgt werden sollen, reicht Ihnen nicht?

DAGMAR PRUIN: Ich bin pessimistisch, dass dies tatsächlich funktioniert. Man hat bei der Bekämpfung von HIV gesehen, dass die Aussetzung der Patente auf die Medikamente ein richtiger Schritt war. Wir können also aus der Geschichte lernen. Es wird vor allem darauf ankommen, dass die Länder des Südens selbst Produktionskapazitäten aufbauen können.

Vor welchen Herausforderungen steht denn Brot für die Welt im Speziellen?

DAGMAR PRUIN: Wir müssen uns stärker mit der jüngeren Generation in Deutschland verknüpfen. Uns Menschen rund um die Fünfzig ist Brot für die Welt ein Begriff, meiner Tochter nicht automatisch, obwohl sie auf eine evangelische Schule geht. Wir arbeiten ja weltweit mit „jungen Gretas“ zusammen, und wir haben ein großes Pfund, mit dem wir wuchern können, mit dem wir anschlussfähig sind, an das, was junge Menschen hier bewegt. Dazu müssen wir aber stärker den Dialog mit ihnen suchen. Und ich meine: wirklichen Dialog. Und Mitgestaltungsmöglichkeiten. Meine Kinder sind 11 und 15, das sind echte digital natives, die sind über weite Strecken hinweg übers Netz verbunden. Und sie sind politisch interessiert und engagiert. Es ist wichtig, dass die würdige Dame Brot für die Welt sich wieder neu anschlussfähig zeigt. Das ist eine große Aufgabe.

Wie wollen Sie diese angehen?

DAGMAR PRUIN: Wir haben seit einigen Jahren die Brot für die Welt-Jugend, eine tolle eigene Initiative. Wir müssen erst einmal ganz viel hinhören und auch bei anderen schauen: Wie arbeitet bei Euch die Jugend? Die Frage im Moment ist ja gar nicht, wie wir mit den jungen Leuten arbeiten wollen, sondern wir müssen erst einmal fragen: Was machen sie, wo sind sie, was können wir von ihnen hören und lernen? Welche Räume brauchen sie? Wie kommen deren und unsere Themen zusammen, zum Beispiel bei der Rassismusfrage, die sie ja auch ganz stark interessiert. Hier könnten wir mit unserem „Atlas der Zivilgesellschaft“ inhaltlich andocken. Die Ergebnisse unserer jährlichen Publikation sind wirklich erschreckend. Es leben nur noch drei Prozent der Menschen in Gesellschaften, in denen sie uneingeschränkte zivilgesellschaftliche Freiheiten genießen können, als tatsächlich frei sind.. Drei Prozent!. Sie leben in 42 Staaten, ansonsten sind die zivilen Handlungsräume beeinträchtigt, unterdrückt oder gar vollständig geschlossen. Das beschränkt auch zunehmend unsere Möglichkeiten.

Auch finanziell wird der Rahmen offenbar enger. Durch den Verzicht auf viele Präsenzgottesdienste zu Weihnachten sind viele Kollekten für Brot für die Welt nicht gesammelt worden.

DAGMAR PRUIN: Das stimmt, gleichzeitig sind die Spendeneinnahmen aber gestiegen. Viele Menschen haben sich in der Krise schon um mehr gekümmert als nur um ihr eigenes Wohl. Das fand ich sehr ermutigend. Aber den Einnahmeausfall aus den Kollekten konnte das nicht ausgleichen.

Weniger Geld für die Entwicklungszusammenarbeit wäre fatal

Auch der staatliche Etat für Entwicklungszusammenarbeit schrumpft. Beobachter befürchten Kürzungen von bis zu 25 Prozent. Was würde das für Brot für die Welt bedeuten?

DAGMAR PRUIN: Das wäre fatal in der derzeitigen Situation mit allem, was ich gerade beschrieben habe. Mit Blick auf die Herausforderungen durch Covid 19 und durch den fortschreitenden Klimawandel wäre es verhängnisvoll, den Etat des Entwicklungsministeriums (BMZ)  zu kürzen. Wenn uns die Pandemie etwas gelehrt hat, dann doch, dass wir globale Probleme nur noch global lösen. Vor dem Zusammenhang muss die globale Entwicklungszusammenarbeit weiterhin gestärkt werden. Es sind ja keine Almosen für die Armen, sondern es geht darum, die Welt zu gestalten, in der wir leben, und sich dessen auch bewusst zu sein.

Unter dem für Entwicklungszusammenarbeit zuständigen Bundesminister Gerd Müller (CSU) ist der Etat mehrmals gestiegen. In wenigen Monaten scheidet er aus dem Amt. Wie beurteilen Sie seine Amtszeit?

DAGMAR PRUIN: Es gab schon Sondereffekte, etwa die Ausgaben für Geflüchtete in Deutschland, die zu diesem insgesamt erfreulichen Anstieg beitrugen. Ich schätze sehr seinen Einsatz für das Lieferkettengesetz, mit dem die unternehmerischen Sorgfaltspflichten für die Einhaltung der Menschenrechte auch bei Zulieferern geregelt werden. Brot für die Welt hat sich sehr stark zusammen mit den Kirchen für ein solches Gesetz eingesetzt. Wir hätten uns gewünscht, dass es strenger ausfällt. Aber dass es dieses Gesetz jetzt tatsächlich gibt, hat Gerd Müller hartnäckig vorangetrieben, auch gegen Widerstand in seiner eigenen Partei. Stark war auch, dass er in seiner Amtszeit Kirche und Religion als Player wahrgenommen hat und konzeptionell auf sie zugegangen ist.

Was sollte sein Nachfolger oder seine Nachfolgerin anders machen?

DAGMAR PRUIN: Ich würde mir eine Erweiterung des Entwicklungsverständnisses wünschen und ihn weniger vom klassischen Wachstumsdenken her ableiten. Müllers „Marshall-Plan für Afrika“ entspringt ja dem herkömmlichen Wachstumsdenken. Ich meine, es muss ein anderes Entwicklungsleitbild geben, das stärke die Aspekte der Nachhaltigkeit, einer menschlichen Entwicklung und einer Ethik der Suffizienz, des Genug, in den Mittelpunkt rückt. Und gleichzeitig müssen wir darum ringen, was das genau heißt. Die Antworten fallen dann je nach Land sehr unterschiedlich aus. Aber ich wünsche mir, dass der Nachfolger oder die Nachfolgerin von Gerd Müller offen ist für diese Diskussion.

Auch der Klimawandel fordert ein anderes Wirtschaften von uns ein. Im November soll in Glasgow die nächste UN-Klimakonferenz stattfinden. Was ist für Brot für die Welt da entscheidend?

DAGMAR PRUIN: Ich hatte vor dem Petersberger Dialog ein Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel, und wir haben mit anderen klar gefordert, dass die Klimafinanzierung für die Länder des Südens angehoben werden muss. Deutschland hatte vier Milliarden Euro jährlich zugesagt und will nochmal erhöhen. Wir haben eine Verdoppelung auf acht Milliarden bis 2025 gefordert.

Beim Klimaschutz ist fünf vor zwölf schon vorbei 

Insgesamt sollen die reichen Länder hundert Milliarden Euro pro Jahr zur Verfügung stellen, damit die ärmeren Länder Klimaschutz finanzieren können.

DAGMAR PRUIN: Ja, weil sie am meisten unter den katastrophalen Folgen des Klimawandels  leiden, für den vor allem die wohlhabenden Staaten Verantwortung tragen. Es ist eine unglaubliche Unwucht. Diese Klimafinanzierung würde helfen, da gegenzusteuern. Gleichzeitig setzen wir uns auch hier für ein anderes Wirtschaften ein. Unsere Aufgabe ist es immer wieder, aus der Situation der Partnerinnen und Partner vor Ort zu berichten. Wir geben ihnen Raum, damit sie erklären können, was auf den Inseln im Pazifik passiert, wenn sich der Meeresspiegel erhöht. Das haben wir in Paris 2015 auch schon so gemacht, und ich glaube, das hat am Ende zu dem guten Ergebnis beigetragen. Vielleicht gelingt so etwas auch in Glasgow.

Woran machen Sie Ihren Optimismus fest? Es gibt sehr viele Menschen, die nach Corona möglichst schnell wieder in den Normalmodus zurück und Klimaschutz auf später verschieben wollen.

DAGMAR PRUIN: Wenn ich mit Menschen rede, nehme ich sehr oft den Willen war, etwas zu verändern. Es gab für viele Menschen diesen Moment des Innehaltens und des Nachdenkens darüber, ob es tatsächlich so weitergehen kann. Wir müssen es einfach hinkriegen mit Blick auf den Klimawandel. Was Subsahara Afrika und Asien in den nächsten Jahrzehnten an Überschwemmungen, an Dürren, Fluten, Stürmen und Flüchtlingen erwarten, macht doch klar: Es gibt keine Zeit mehr, noch groß herum zu spinnen. Wir sind in spätestens zehn Jahren an dem Punkt, an dem wir nicht mehr umdrehen können. Aus der Perspektive der Entwicklungszusammenarbeit ist fünf vor zwölf schon vorbei. Und gleichzeitig bleibe ich eine Vertreterin der Hoffnung. Wer denn sonst, wenn nicht wir?

Das Gepsräch führten Kathrin Jütte und Stephan Kosch am 8. Juni in Berlin.

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Foto: Rolf Zöllner

Stephan Kosch

Stephan Kosch ist Redakteur der "zeitzeichen" und beobachtet intensiv alle Themen des nachhaltigen Wirtschaftens. Zudem ist er zuständig für den Online-Auftritt und die Social-Media-Angebote von "zeitzeichen". 

Kathrin Jütte

Kathrin Jütte ist Redakteurin der "zeitzeichen". Ihr besonderes Augenmerk gilt den sozial-diakonischen Themen und der Literatur.

Foto: Hermann Bredehorst/Brot für die Welt

Dagmar Pruin

Dr. Dagmar Pruin ist Präsidentin von Brot für die Welt und Diakonie Katatrophenhilfe.


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