Wir brauchen sie in allen Lebensbereichen, um uns sicher und geschützt zu fühlen. Gleichzeitig müssen wir sie immer wieder neu überwinden, damit wir uns weiterentwickeln. Das gilt für Landesgrenzen, für unsere Psyche und für unser gemeinsames Leben. Auch die Wissenschaft markiert Grenzen, die durch neue Entdeckungen stets erweitert werden. Und die Theologie? Sie kann uns lehren, letzte Grenzen anzunehmen und dadurch befreiter zu leben.
Im April-zeitzeichen gab es einen Schwerpunkt zu Dietrich Bonhoeffer, der vor 80 Jahren von den Nazis ermordet wurde. Der dort vom Bochumer Theologen Günter Thomas verfasste Beitrag („Aus der Sackgasse“) über die späte Theologie Bonhoeffers regte wiederum den Basler Praktischen Theologen und Professor em. Albrecht Grözinger zu einer Antwort an.
Es ist ihm nicht alles gelungen, aber Jorge Mario Bergoglio hat als Papst Franziskus die römisch-katholische Weltkirche doch erneuert: Der reaktionäre Ballast seiner Vorgänger wurde über Bord geworfen. Der Kirche Roms hat Franziskus Chancen und Möglichkeiten für die Zukunft eröffnet. Das ist nicht wenig und wird bleiben.
An Ostern ändert sich alles – besonders auch die Musik! Zeitzeichen-Chefredakteur Reinhard Mawick stellt einige Musiken zum Fest der Auferstehung vor. Ein Werk von Georg Philipp Telemann, mehrere von Johann Sebastian Bach und den Osterdialog von Heinrich Schütz. Ein Artikel zum Lesen und Hören.
Der heutige Samstag ist der Tag zwischen Karfreitagsruhe und Osterjubel. An diesem Tag denkt zeitzeichen-Chefredakteur Reinhard Mawick an die von ihm so geliebten Passionsoratorien von Johann Sebastian Bach, die er in den vergangenen Wochen mehrfach zelebrierte – hörend wie singend. Aber immer war da irgendwie der große Elefant im Raum dabei …
Gerade weil die Weltlage so schwierig ist, brauchen wir den erlösenden Brauch des Osterlachens, sagt unserer Kolumnistin Angela Rinn. Und beim Urteil über die Qualität der Pointe sollte man ein weites Herz behalten, rät die Professorin am Ausbildungsseminar in Herborn.
Kurz vor dem Ende der Fastenzeit liefert der Theologe und Literaturkenner Hans-Jürgen Benedict nochmal einen spannenden biblischen Impuls. Er fordert keinen Verzicht auf Süßes oder Alkohol, sondern Handeln aus dem Geiste der Barmherzigkeit.
Eine Gruppe von etwa 30 Personen – überwiegend Priester, aber auch einige Laien – hat in Russland Anfang Januar anonym ein „Glaubensbekenntnis“ veröffentlicht. Darin kritisieren sie mit scharfen Worten Patriarch Kirill und die Führung des Moskauer Patriarchats.
In diesem Jahr jährt sich der Geburtstag von Thomas Mann zum 150. Mal. Mann hat seit den „Buddenbrooks“ nicht viel gehalten vom real existierenden Kirchenprotestantismus seiner Herkunft. Aber er hat genau verstanden, worin das Zentrum der „Rechtfertigungslehre“ besteht, erläutert der emeritierte Tübinger Theologieprofessor Karl-Josef Kuschel.
Im Südwesten kämpften vor 500 Jahren die Bauern um Freiheit, Menschenrechte und Partizipation. Zehntausende fanden in den Tod. Von diesen Geschehnissen der Jahre 1524/25 erzählt die Landesausstellung „UFFRUR!“ im Kloster Schussenried.
Gespräch mit dem Migrationsforscher Gerald Knaus über die Lage an den EU-Außengrenzen, Asylverfahren in sicheren Drittstaaten und die Rolle der Kirchen in der Migrationsdebatte.
Der neue Papst Leo XIV. steht in der Tradition von Papst Franziskus. Wahrscheinlich wird er aber kein so radikaler Reformer werden, wie es sein Vorgänger zumindest am Anfang seines Pontifikats war.
Vor 50 Jahren erschien die EKD-Studie „Christen und Juden“. Sie gab einem neuen, sachgemäßeren Verständnis des so genannten Alten Testaments für die christliche Theologie wichtige Impulse.
Tabea Ott hat eine theologische Ethik der Visibilität entwickelt. In ihrer Dissertation hat sich die 30-Jährige mit den ethischen Perspektiven auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz auseinandergesetzt.
Der begehrte Rohstoff kommt aus Afrika, den großen Gewinn streichen die Verarbeiter in den Industrieländern ein. Das ist bei Kakao nicht anders als bei anderen Rohstoffen aus den ehemaligen Kolonien. Doch es gibt Ausnahmen.
Um der drohenden Klimakatastrophe zu begegnen, braucht es eine große Transformation im politischen und gesellschaftlichen Handeln und Leben. Eberhard Pausch skizziert diese gesellschaftliche Großaufgabe vor dem Hintergrund der Frankfurter Schule.
Über die großen Streitthemen auf dem Kirchentag in Hannover: die Diskussion, wie politisch die Kirche sein soll, sexualisierte Gewalt und der Frieden in Europa. Ein Überblick
Es ist ermutigend, dass es beim Kirchentag in Hannover wieder deutlich mehr Teilnehmende gab als in Nürnberg. Doch der Kirchentag 2027 sollte wieder etwas robustere Kontroversen ermöglichen und dabei mehr Profil und Polarisierungsmut entwickeln.
Vor etwa zwei Jahrzehnten bekam ich ein Büchlein des Philosophen Harry G. Frankfurt zum Geburtstag geschenkt. Auf dem Cover nur ein einziges Wort. Das aber hat es in sich.
Die Künstlerin erscheint als lilafarbene Gestalt. Kaum merklich bewegt sich ihr Kopf, die Augen scheinen zu klimpern. Was hat uns der Käthe-Kollwitz-Avatar zu sagen?
Jedes Menschenleben strebt nach Erweiterung seiner Möglichkeiten. Denn permanente Grenzerweiterung ist eine menschliche Grundmotivation, die lebendig erhält.
Wer glaubt und mit Gott lebt, führt ein Leben angesichts und entlang einer Grenze, die oft erst im Nachhinein greifbar wird. Was das für die Theologie bedeutet, erläutert Hartmut von Sass, Professor für Systematische Theologie an der Universität Hamburg.
Das erste Jahrzehnt der Hyperdigitalisierung hinterlässt prekäre Demokratien, zerstörte Wirtschaftszweige, erschöpfte Menschen und Seelen. Wie wir das gute Leben in der Digitalität gestalten, lernen wir gerade erst.