August 2020

Die "Elf Leitsätze" zur Zukunft der Kirche wurden seit ihrer Veröffentlichung im Sommer heftig kritisiert. Arnulf von Scheliha, Professor für Theologische Ethik in Münster, schlägt nun einen anderen Ton an und sieht viele gute Ansätze in dem Papier.

Im Home-office-schooling-Jahr 2020 scheinen sie verloren zu gehen wie die einzelnen Socken in der parallel laufenden Waschmaschine - die Pausen, in denen so wichtige Dinge geschehen. Warum das für das Singen von Psalmen ebenso gilt wie für das Rafting auf wilden Gewässern, beschreibt Stefanie Schardien in ihrer leider letzten Online-Kolumne für "zeitzeichen". 

Über 130 Millionen Menschen leiden zusätzlich Hunger, und die Armut im Süden wächst. Die Corona-Pandemie stellt die Entwicklungszusammenarbeit vor große Herausforderung. Auf der Jahrespressekonferenz von „Brot für die Welt“ waren daher vor allem schlechte Nachrichten zu hören – aber auch ein paar gute.

Bei insgesamt 100 von knapp 400 Ordensgemeinschaften in Deutschland haben sich Menschen gemeldet, die angaben, sexualisierte Gewalt durch Ordensleute erlitten zu haben. 1.412 Männer und Frauen beschuldigen insgesamt 654 Ordensmitglieder, Täter zu sein. Rund 80 Prozent der mutmaßlichen Verbrecher im Ordensgewand sind schon tot, aber 95 Beschuldigte sind noch im Orden.

Die Hierachie der Grußformeln ist durcheinander geraten. Deshalb ist Sensibilität am Ende von Mails oder Kurznachrichten gefordert. Und was hat das mit den derzeit diskutierten Leitsätzen zur Kirchenreform zu tun?

Die Kritik an den "Elf Leitsätzen", die das Z-Team der EKD zur Zukunft der Kirche vorgelegt hat, reißt nicht ab. Dabei sei es ja Aufgabe der EKD, sich mit so einem Papier aus dem Fenster zu lehnen, meint zeitzeichen-Chefredakteur Reinhard Mawick. Doch das hätte sie geschickter machen können.

Unser Kater sieht aus wie eine Klobürste und wir lieben ihn. Neulich befanden die Kinder, Casimir sei nun im richtigen Alter, getauft zu werden. Und die Frage stand im Raum: Warum eigentlich nicht?

Die Ausführungen des Z-Teams zur Zukunft der Kirche wecken keine Sehnsucht, meint Evamaria Bohle. Es mache keine Freude, diesen Text zu lesen. Er führe nicht hinaus in die Weite. Woran mag das liegen?

Die Wirklichkeit des kirchlichen Lebens ist die Ortsgemeinde, meint Pfarrer Georg Ottmar. Diese müsse mit ihren Licht- und Schattenseiten wahrgenommen werden, wenn man Kirche hinaus ins Weite führen wolle. Die Elf Leitsätze der EKD tun dies leider nicht.

Die Fragen nach einer leiblichen Auferstehung oder der Unsterblichkeit der Seele gehören bekanntlich zum Markenkern christlicher Theologie, sind aber innerhalb der liberalen Tradition häufig verwahrloste Fragen. Zeit sich Ihnen zu stellen, meint Klaas Huizing und greift dabei auf ein Konzept des Philosophen Hermann Schmitz zurück, der zwischen Leib und Körper unterscheidet.

Was ist das leitende Kirchenbild hinter elf Leitsätzen zur Kirche der Zukunft, die derzeit heiß diskutiert werden? Mathias Lenz, Dezernent für Theologie und Publizistik bei der Nordkirche, vermisst dazu klare Aussagen in dem Papier. Dabei biete das Augsburger Bekenntnis doch einen "smarten Kirchenbegriff".

Die elf Leitsätze zur Zukunft der Kirche ließen sich deshalb nicht ernsthaft diskutieren, weil sie in keiner Weise Verantwortung für die gegenwärtige Lage der Kirche übernähmen. Denn der EKD gehe es nicht um Veränderung, sondern um einen schauhaften Leitbildprozess, meint Peter Scherle, Professor für Kirchentheorie und Kybernetik in Herborn.

Vor wenigen Wochen mussten die beiden großen Kirchen in Deutschland ihre bisher höchsten Austrittszahlen überhaupt bekanntgeben Was tun, fragen sich viele besorgt. Ruhe bewahren, der Realität ins Auge sehen und dafür sorgen, dass christliche Sozialisation in den Familien gelingt, meint der Theologe Gerhard Wegner, bis 2019 Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD in Hannover.

Am 27. August 1770, vor genau 250 Jahren, wurde der Philosoph Georg Wilhelm Friedrich Hegel geboren. Sein Werk ist ein wichtiger Ausgangspunkt und eine stete Reibefläche der modernen Philosophie. Hegel war auch ausgebildeter Pfarrer und beschäftigte sich sehr mit theologischen Fragen. Anlässlich des Jubiläums skizziert der Systematische Theologe Jan Rohls aus München Hegels Erkenntnisse in Sachen christlicher Religion.

Gespräch mit der Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/Die Grünen, Katrin Göring-Eckardt, über ihre Begegnung mit den Grünen, über die Partei in Ost und West und die Kirche in Corona-Zeiten.

Das Entscheidende an der politischen Theorie der Politikwissenschaftlerin Hannah Arendt (1906 – 1975) ist ihr Verständnis des Menschen, das insbesondere in ihrem Hauptwerk Vita activa oder Vom tätigen Leben entfaltet wird. Dieses Menschenbild hat eine theologische Vorgeschichte, die in vielen Darstellungen übergangen wird. Der ehemalige EKD-Ratsvorsitzende Wolfgang Huber über eine oft vernachlässigte Seite der deutsch-amerikanisch-jüdischen Intellektuellen.

In der vergangenen Woche wurde Sigurd Rink aus dem Amt des Militärbischofs in einem Gottesdienst verabschiedet. Corona bedingt ohne Pomp, aber mit viel Musik und in Anwesenheit der Verteidigungsministerin. Rink war der erste hauptamtliche EKD-Militärbischof – die Konstruktion bleibt umstritten. Impressionen von zeitzeichen-Chefredakteur Reinhard Mawick.