Shanti bietet den Bedürftigen aber nicht nur medizinische Hilfe und ein Dach über dem Kopf, sondern beschäftigt sie auch in Reha-Werkstätten, wo sie einer sinnvollen Beschäftigung nachgehen können: Schreiner bauen Schränke, Tische, Bänke, Fensterrahmen und Türen und polieren Sperrmüll-Möbel auf. Schneider nähen Kleidung für die Kindergarten- und Schulkinder und die bei Shanti lebenden Menschen. Außerdem fertigen sie „Upcycling“-Produkte aus verbrauchten Fahrrad- und Autoschläuchen, verziert mit alten Stickereien und Stoffresten.
Besonders beliebt auf den vor allem in der Adventszeit von der Shanti Leprahilfe organisierten Verkaufsbasaren sind die aus alten Laken und Bettbezügen handgefertigten Schutzengelchen und der nach Entwürfen von Marianne Grosspietsch gestaltete dekorative Weihnachtsbaumschmuck. Geschickte Hände, an denen oft einzelne Finger oder Fingerglieder schon der Lepra zum Opfer gefallen sind, falten und bedrucken Geschenkpapier und Briefumschläge, in denen die vierteljährlich an die Spender adressierten Rundbriefe verschickt werden. Wahre Schmuckstücke fertigen die beiden Silberschmiede Kumar und Gorat - aus Porzellanscherben, Halbedelsteinen und farbigen Glasresten, die, mit Blattgold hinterlegt, in neuem Glanz erstrahlen.
Um das in Nepal rare und deshalb teure Feuerholz zu sparen, werden bei Shanti aus Papierabfällen und Sägespänen Briketts produziert.
„Es ist eines meiner Hauptanliegen, diesen von der Gesellschaft so verachteten Menschen über sinnvolle Beschäftigung wieder Freude am Leben zu vermitteln und ihnen ihre Würde zurückzugeben“, sagt Marianne Grosspietsch.
2017 wird Shanti sein 25-jähriges Bestehen feiern. Aus der spontan aus Mitgefühl mit den früher in Ghettos eingepferchten Leprakranken geborenen Idee einer tatkräftigen Dortmunderin ist die größte private deutsche Hilfsorganisation in Nepal geworden. Marianne Gross-pietsch wird auch anlässlich dieses Jubiläums wieder um Spenden für ihr Lebenswerk bitten - denn christliche Nächstenliebe kann es nie genug geben.
Informationen
Shanti Leprahilfe Dortmund e.V., Olpketalstraße 63, 44229 Dortmund, Telefon 0231-73 69 14 oder 0231-57 15 67.
Annette Bopp (Text und Fotos)