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Zeitgeschehen
Foto: dpa/Jochen Lübke
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Verwaltungsgericht erleichtert Taubentötungen Sind Tauben Schädlinge oder nicht? Wenn sie in Schwärmen auftreten, sind sie es, urteilte jüngst der Hessische Verwaltungsgerichtshof in Kassel und erleichterte so die Tötungen von massenhaft auftretenden Stadttauben. Eine pauschale Tötungserlaubnis für gewerbliche Schädlingsbekämpfer könne es aber nicht geben, erklärte das Gericht. Anlass war der Antrag eines Falkners und Schädlingsbekämpfers aus dem Landkreis Limburg-Weilburg, der wilde Tauben mit einer Lebendfalle fangen und anschließend mit einem Schlag auf den Hinterkopf betäuben und dann enthaupten wollte. Die Vögel würden die Gesundheit gefährden sowie massiv Gebäude verunreinigen und schädigen. Die Veterinärbehörde des Landkreises verbot jedoch im konkreten Fall die Tötung der Tauben. Tauben seien nicht "per se als Schädlinge wie Schaben oder Ratten" anzusehen. Außerdem würden noch im Nest lebende junge Tauben "qualvoll verhungern", wenn ihre Eltern gefangen werden. Um der Taubenplage Herr zu werden, sollten andere Maßnahmen wie Absperrvorrichtungen an Gebäuden oder der Austausch von Tauben­eiern mit Ei-Attrappen vorgenommen werden. Die Kreisbehörde wurde nun gerichtlich angewiesen, über den Antrag des Falkners neu zu entscheiden.

Foto: dpa/Martin Schutt
Foto: dpa/Martin Schutt

Rettung für schiefen Kirchturm beschlossen Der Streit um die Rettung von Deutschlands höchstem schiefen Kirchturm scheint vorerst beendet. Der Stadt­rat im thüringischen Bad Frankenhausen befürwortete jetzt eine Übernahme des einsturzgefährdeten Turms durch die Kommune und die anschließende Stabilisierung. Allerdings soll sich das Land an den Kosten von 800.000 Euro beteiligen. Wenn es zu keiner Einigung mit dem Land kommt, soll der Turmabriss noch in diesem Jahr beginnen. Das 56 Meter hohe Bauwerk ist 4,60 Meter aus dem Lot und damit stärker geneigt als der weltberühmte Turm von Pisa. Pro Jahr neigt er sich um weitere sechs Zentimeter. Die Ursache sind Hohlräume im Baugrund, die durch das Ausspülen von Gips und Salz entstanden sind.

Foto: Staatliche Kunsthalle Karlsruhe
Foto: Staatliche Kunsthalle Karlsruhe

Ausstellung zur deutsch-polnischen Geschichte in Berlin Der 1000-jährigen Geschichte der deutsch-polnischen Beziehung widmet sich die kürzlich eröffnete Ausstellung "Tür an Tür Polen - Deutschland" im Berliner Martin-Gropiusbau. In 22 Kapiteln zeichnen die Organisatoren das oft spannungsreiche Verhältnis der beiden Nachbarn nach, deren gemeinsame Geschichte in der Ausstellung mit der Kölnerin Richeza beginnt. Sie heiratet den späteren König Mieszko II. im Jahre 1013 und wurde 1025 Königin von Polen. Über 200 Leihgeber haben Ausstellungsstücke zu Verfügung gestellt, darunter zahlreiche sakrale und weltliche Gemälde und Kunstwerke, wie zum Beispiel das von Domenico Quaglio 1836 fertig gestellte Bild des Sommer-Speisesaals im Hochmeisterpalast der Marienburg, dem Hauptsitz des Deutschen Ordens. Der Gang durch die Geschichte endet mit aktueller zeitgenössischer Kunst von deutschen und polnischen Künstlern. Der Martin-Gropius-Bau Berlin und das Königsschloss in Warschau haben die Ausstellung gemeinsam erarbeitet.

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