Seit Jahrzehnten sind viele Menschen in Deutschland daran gewöhnt, Nahrungsmittel aus allen Kontinenten zu konsumieren, leistungsstarke Autos zu fahren und ferne Urlaube zu planen. Damit soll es jetzt vorbei sein. Denn ohne Einschnitte und damit zwangsläufig ohne Verbot und Verzicht werden die Herausforderungen des Klimawandels und der Umweltzerstörung nicht zu meistern sein. (Foto: AKG-Images, Amédée Ozenfant (1886–1966): Nature morte au verre de vin rouge, 1921)
Kürzlich hielt der Theologe Eberhard Pausch auf zeitzeichen.net ein Plädoyer für den „offenen Protestantismus“. Der Historiker und Literaturwissenschaftler Florian Kühl widerspricht ihm vehement, denn für ihn „dekonstruiere“ eine solche Sichtweise Kirche und Glaube überhaupt.
Warum schrumpft die evangelische Kirche? Unsere „z(w)eitzeichen“-Kolumnistin Antje Schrupp vergleicht die Lage mit der der Deutschen Bahn, die auch zu lange den Substanzverlust zugelassen hat. Nun ist der Drops gelutscht. Oder?
Der aktuelle „zeitzeichen“-Schwerpunkt zum Thema „Klassismus“ in der evangelischen Kirche hat unterschiedliche Reaktionen hervorgerufen. Drei von Ihnen seien im Folgenden gekürzt vorgestellt.
Seit kurzem häufen sich in der deutschen Kulturszene die Vorfälle eines israelbezogenen Antisemitismus‘ und offenen Judenhasses. Eine Konferenz im Haus der Wannseekonferenz versuchte nun diesem Trend etwas entgegenzusetzen. zeitzeichen-Redakteur Philipp Gessler war dabei.
Gleichermaßen fasziniert und erschaudert hat unser "z(w)eitzeichen"-Kolumnist Klaas Huizing der Krönung von Charles und Camilla zugesehen. Dabei hat ihn ein Kleidungsstück besonders fasziniert.
Der kommende fünfte Sonntag nach Ostern trägt den Namen „Rogate“, zu Deutsch: Betet. Joachim Pennig, Pfarrer i.R. aus Kleinostheim in Unterfranken, reflektiert in seinem Beitrag die vielfältige Gestalt und die Tiefenschichten einer Grundgeste des christlichen Glaubens.
„Trost – Auf den Spuren eines menschlichen Bedürfnisses“ heißt eine Ausstellung, die derzeit im Kasseler Museum für Sepulkralkultur zu sehen ist. Die Journalistin Annemarie Heibrock hat sie sich angeschaut.
Könnten frühere sexualpädagogische Diskurse für die strukturelle Begünstigung sexualisierter Gewalt im Raum der evangelischen Kirche von Bedeutung gewesen sein? Das erforschen in einer Vorstudie seit Februar 2023 Erziehungswissenschaftlerinnen der Humboldt-Universität zu Berlin.
Über kaum ein Kunstwerk wurde in der evangelischen Kirche zuletzt mehr debattiert als über das Altarbild des Künstlers Michael Triegel für den Dom zu Naumburg. Aus Sicht der UNESCO gefährdete es den Weltkulturerbestatus des Doms. Nun wurde es erst einmal entfernt. Zu Recht?
Gespräch mit dem Schriftsteller und Theaterdramaturgen John von Düffel über eine moderne Form der Askese, die Dissonanz zwischen Denken und Handeln und über Vorbilder für den Verzicht.
Gutgemeinte Informationsvermittlung der Institution Kirche reichtchon lange nicht mehr, sondern ist lediglich die
Basis ordentlicher Öffentlichkeitsarbeit. Sie braucht echte Kommunikation mit den Menschen – zum Beispiel durch die vielfältigen Formen evangelischer Publizistik.
Geschichte wiederholt sich nicht, aber der Blick zurück lohnt in der Regel dennoch. Vor allem dann, wenn er auf herausragende Kunstwerke fällt, die genau vor hundert Jahren entstanden sind. Sechzig von ihnen sind nun in der Hamburger Kunsthalle zu sehen. Der Theologe und Autor Robert M. Zoske hat die Ausstellung besucht.
Im Sommer arbeitet Sarjo Darbo in einem Bootsverleih an der Alster, im Herbst fliegt er nach Gambia und ist dort erfolgreicher Unternehmer. Martin Egbert und Klaus Sieg haben ihn an beiden Orten besucht.
Die Gesellschaft ist zu komplex und ausdifferenziert, um sie einer radikalen Gesamtkritik zu unterziehen. Diesem Grundsatz aktueller Soziologie widerspricht Tobias Foß. Der promovierte Theologe und Autor aus Halle/Saale plädiert stattdessen für ein ganzheitliches und radikales Verständnis des Christentums.
Wie und auch wie häufig soll sich die Kirche offiziell und als Institution zur aktuellen Politikäußern? Unseren Autor Michael Roth, Professor für Systematische Theologie in Mainz, befällt oft ein ungutes Gefühl angesichts seiner Meinung nach zu vieler und zu einseitiger tagespolitischer Statements.
Die Frage nach willkommenheißender Inklusion ist kaum hinreichend mit geschlechtersensibler Sprache beantwortet, sondern bedarf deutlich weitreichenderer Aufmerksamkeit.
Trotz Klimawandel und ökologischer Katastrophen gehört noch immer ein gewisser Mut dazu, ein „Genug“ oder sogar ein „Weniger“ zu fordern. Dabei beschäftigen sich die Kirchen, auch weltweit, schon lange mit einer Begrenzung des Wachstums. Ruth Gütter, EKD-Referentin für Fragen der Nachhaltigkeit, erläutert, warum.
Evolutionsbiologisch war es für Jahrmillionen überlebenswichtig, aktiv nach Ressourcen für das tägliche Überleben Ausschau zu halten und sofort zu konsumieren. Verzichten lernen bedeutet heutzutage für viele Menschen jedoch das Versprechen von Gewinn.
Unbegrenzter individueller Konsum schien lange Zeit als freiheitliche Norm idealisiert. Um den Klimawandel aufzuhalten oder zumindest abzumildern, müssen wir unsere Art zu leben jedoch grundlegend verändern. Wird dabei Verzicht zur Bürgerpflicht?
Habgier hat zwei Seiten: Während ihre Kraft darin liegt, Wachstum zu fördern, birgt sie die Gefahr der irreversiblen usbeutung knapper Ressourcen. Der Kölner Verhaltensökonom Dominik Enste sucht nach ergänzenden Wegen, Gier inzuhegen und die positiven Kräfte zum Wohl aller zu nutzen.
In ihrer Doktorarbeit zeigt Theresa Hüther (35), wie liberale Katholikinnen und Katholiken im 19. Jahrhundert gegen den Machtanspruch des Papstes kämpften. Dabei werden auch Parallelen zur Gegenwart deutlich.
Otto hatte meist keine Arbeit, lebte von der Stütze. Aber die Straße war seine Aufgabe: ein Spruch, echt berlinerisch, für jeden, der vorbeikam, Bonbons für die Kinder. Vor kurzem ist er gestorben.
Lütcke ist in seinem Lauf ein „getreuer Eckart“, das heißt, er ist ein Vermittler, einer, der in schwierigen Lagen den Karren, der vom Weg abgekommen ist und festsitzt, herauszieht.
Dieses Buch ist ein wortgewandter und fundierter Einspruch gegen neoliberale Überzeugungen, die derzeit nicht nur die Rechtspopulisten, sondern auch die bürgerlichen Parteien umtreiben.
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