Wir brauchen sie in allen Lebensbereichen, um uns sicher und geschützt zu fühlen. Gleichzeitig müssen wir sie immer wieder neu überwinden, damit wir uns weiterentwickeln. Das gilt für Landesgrenzen, für unsere Psyche und für unser gemeinsames Leben. Auch die Wissenschaft markiert Grenzen, die durch neue Entdeckungen stets erweitert werden. Und die Theologie? Sie kann uns lehren, letzte Grenzen anzunehmen und dadurch befreiter zu leben.
Nur noch 3,5 Prozent der Weltbevölkerung lebt in Staaten, in denen Kirchen, Vereine, soziale Bewegungen und NGOs uneingeschränkt politisch arbeiten könne. Das zeigt der aktuelle „Atlas der Zivilgesellschaft“, den Brot für die Welt jetzt vorgelegt hat. Deutschland zählt erneut nicht zu dieser Kategorie.
Vor wenigen Tagen haben evangelische Kirchen in Hessen und Bayern Paare zur spontanen Heirat oder Segnung ihrer Partnerschaft eingeladen. Gut so, meint unsere Online-Kolumnistin Angela Rinn. Denn viel zu lange hätten autoritäres Machtgehabe und verlogene Moralvorstellungen bescheidene Anfragen abfällig beschieden
Seit einigen Monaten läuft das Projekt #Verständigungsorte, das die EKD zusammen mit der Diakonie Deutschland initiiert hat. Im fränkischen Lauf an der Pegnitz trafen sich in dieser Reihe kürzlich die EKD-Präses Anna-Nicole Heinrich und der Nürnberger Theologieprofessor Ralf Frisch. Sie diskutierten miteinander und mit einer interessierten Wirtshausgemeinde über die Frage: „Ist das noch meine Evangelische Kirche?“ Zeitzeichen-Chefredakteur Reinhard Mawick war dabei und versuchte eine Art Protokoll zu führen:
In dieser Woche hat die Bundesanwaltschaft Mitglieder einer rechtsextremen Gruppe festgenommen, die unter dem Namen „Letzte Verteidigungswelle“ firmierte. Sie sind alle zwischen 14 und 18 Jahren alt. Erneut wird das Internet als Radikalisierungs- und Rekrutierungsmaschine angeprangert. Doch das allein greift zu kurz, meint unser Online-Kolumnist Philipp Greifenstein.
Vor einer Woche schrieb der Nürnberger Theologe Ralf Frisch eine glossenartige, großteils recht vernichtende Kritik des Designs des neuen Evangelischen Gesangbuchs, das auf dem Kirchentag präsentiert wurde. EKD-Oberkirchenrat Karl Friedrich Ulrichs, einer der Verantwortlichen, nimmt Frischs Fehdehandschuh lustvoll auf. Er hofft, dass das künftige Gesangbuch spätestens, wenn es 2028 erscheint, auch seine Kritiker begeistert oder diese zumindest lernen „manierlich zu diskutieren“.
Unser Schwerpunkt zum Thema „Bekenntnis und Bedeutung. 1700 Jahre Konzil von Nicäa“ ist Ihnen als Abonnentin und Abonnent auf unserer Website oder im Heft bereits seit Monatsanfang zugänglich. Jetzt können Sie mit Fachleuten über die spätantike Kirchenversammlung diskutieren.
Eine Gruppe von etwa 30 Personen – überwiegend Priester, aber auch einige Laien – hat in Russland Anfang Januar anonym ein „Glaubensbekenntnis“ veröffentlicht. Darin kritisieren sie mit scharfen Worten Patriarch Kirill und die Führung des Moskauer Patriarchats.
In diesem Jahr jährt sich der Geburtstag von Thomas Mann zum 150. Mal. Mann hat seit den „Buddenbrooks“ nicht viel gehalten vom real existierenden Kirchenprotestantismus seiner Herkunft. Aber er hat genau verstanden, worin das Zentrum der „Rechtfertigungslehre“ besteht, erläutert der emeritierte Tübinger Theologieprofessor Karl-Josef Kuschel.
Im Südwesten kämpften vor 500 Jahren die Bauern um Freiheit, Menschenrechte und Partizipation. Zehntausende fanden in den Tod. Von diesen Geschehnissen der Jahre 1524/25 erzählt die Landesausstellung „UFFRUR!“ im Kloster Schussenried.
Gespräch mit dem Migrationsforscher Gerald Knaus über die Lage an den EU-Außengrenzen, Asylverfahren in sicheren Drittstaaten und die Rolle der Kirchen in der Migrationsdebatte.
Der neue Papst Leo XIV. steht in der Tradition von Papst Franziskus. Wahrscheinlich wird er aber kein so radikaler Reformer werden, wie es sein Vorgänger zumindest am Anfang seines Pontifikats war.
Vor 50 Jahren erschien die EKD-Studie „Christen und Juden“. Sie gab einem neuen, sachgemäßeren Verständnis des so genannten Alten Testaments für die christliche Theologie wichtige Impulse.
Tabea Ott hat eine theologische Ethik der Visibilität entwickelt. In ihrer Dissertation hat sich die 30-Jährige mit den ethischen Perspektiven auf den Einsatz von Künstlicher Intelligenz auseinandergesetzt.
Der begehrte Rohstoff kommt aus Afrika, den großen Gewinn streichen die Verarbeiter in den Industrieländern ein. Das ist bei Kakao nicht anders als bei anderen Rohstoffen aus den ehemaligen Kolonien. Doch es gibt Ausnahmen.
Um der drohenden Klimakatastrophe zu begegnen, braucht es eine große Transformation im politischen und gesellschaftlichen Handeln und Leben. Eberhard Pausch skizziert diese gesellschaftliche Großaufgabe vor dem Hintergrund der Frankfurter Schule.
Über die großen Streitthemen auf dem Kirchentag in Hannover: die Diskussion, wie politisch die Kirche sein soll, sexualisierte Gewalt und der Frieden in Europa. Ein Überblick
Es ist ermutigend, dass es beim Kirchentag in Hannover wieder deutlich mehr Teilnehmende gab als in Nürnberg. Doch der Kirchentag 2027 sollte wieder etwas robustere Kontroversen ermöglichen und dabei mehr Profil und Polarisierungsmut entwickeln.
Vor etwa zwei Jahrzehnten bekam ich ein Büchlein des Philosophen Harry G. Frankfurt zum Geburtstag geschenkt. Auf dem Cover nur ein einziges Wort. Das aber hat es in sich.
Die Künstlerin erscheint als lilafarbene Gestalt. Kaum merklich bewegt sich ihr Kopf, die Augen scheinen zu klimpern. Was hat uns der Käthe-Kollwitz-Avatar zu sagen?
Jedes Menschenleben strebt nach Erweiterung seiner Möglichkeiten. Denn permanente Grenzerweiterung ist eine menschliche Grundmotivation, die lebendig erhält.
Wer glaubt und mit Gott lebt, führt ein Leben angesichts und entlang einer Grenze, die oft erst im Nachhinein greifbar wird. Was das für die Theologie bedeutet, erläutert Hartmut von Sass, Professor für Systematische Theologie an der Universität Hamburg.
Das erste Jahrzehnt der Hyperdigitalisierung hinterlässt prekäre Demokratien, zerstörte Wirtschaftszweige, erschöpfte Menschen und Seelen. Wie wir das gute Leben in der Digitalität gestalten, lernen wir gerade erst.
Sloterdijk will dem Geist der Selbstvergessenheit und Selbstbezichtigung durch die Erinnerung an entscheidende Etappen des Lebenslaufs dieses Kontinents entgegentreten.